steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Sardinien 7

Für heute haben wir uns eine nicht so lange aber etwas intensivere Einheit vorgenommen. Zunächst fahren wir die bekannte Strecke nach Nebida hoch. Die moderate Steigung gibt eine gute Gelegenheit sich aufzuwärmen, bevor es dann nach einer kleinen Abfahrt in das schon bekannte 2,5 Kilometer lange Steilstück geht, welches in großen Teilen zwischen 10 und 13 % Steigung hat.

Wir reden uns ein, dass diese Steigung schon viel besser geht wie beim letzten Mal, aber der Radcomputer sagt was anderes… Im Schnitt trete ich über diesen Abschnitt 311 Watt, aber damit der richtig Spaß macht müsste man wohl über 350 Watt treten.

Nach dieser ordentlichen Anstrengung geht es in die Abfahrt nach Bruggeru, wo die Straße einen Fjordartigen kleinen Schlenker Richtung Landesinnere macht. Die Aussicht von der Straße am Hang auf den Ort und das Meer ist immer wieder spektakulär.

Nachdem dann die kleine Steigung bis zum uns wohlbekannten Strand mit der netten Bedienung am Kiosk überwunden ist, gönnen wir uns eine kleine Pause. Eine gute Gelegenheit die immer wieder aufflammende Diskussion über die Frage welches Fahrrad den nun das schönere ist wieder aufzunehmen. Da wir allerdings am ersten Tag im Belvedere diese Frage schon von Giuseppe dem Besitzer klären ließen, und er sich, ohne Beeinflussung, gegen Marcos italienisches Willier und für mein amerikanisches Specialized entschieden hat, steht Marcos Argumentation nur noch auf tönernen Füßen…


Nach nur kurzer Pause geht es weiter in Richtung Fluminimaggiore. Hier auf den flachen Abschnitten kann ich gerade so mit Marco mithalten, in Gedanken bereite ich mich schon auf den kommenden Abschnitt vor, den wir ja am ersten richtigen Fahrradtag als Abfahrt genossen haben. Ich habe nach der langen Winterpause Schwierigkeiten die Länge und Steilheit der Strecken einzuschätzen, deshalb weiß ich nicht recht wie schwierig dieser Abschnitt denn wohl wird.

Ich weiß aber sehr wohl noch, wie schön diese Strecke war. Und meine Erinnerung täuscht mich nicht. Die Auffahrt von Fluminimaggiore zum Passo Genna Bogai ist spektakulär schön. Diese Strecke ist die perfekte Trainingsstrecke.
Die Steigung beginnt sehr moderat zwischen 2 und 4%, und bleibt auch bis oben hin immer gut dosierbar, da die Steigungen kaum 8% übersteigen. D.h. man kann sich diese Strecke von ca. 12 Kilometern so „hinschalten“ wie man es haben will. Für so eine Trainingsstrecke zu Hause würde ich Eintritt bezahlen…

Vor allem ist das Tal durch das die Straße in herrlich sanften Kurven aufwärts geführt wird einfach wunderschön. Das wirkt natürlich nochmals motivierend. Die Fahrt dauert gut 38 Minuten bei durchschnittlich getretenen 256 Watt.

Die Abfahrt in Richtung Iglesias ist dann ein schöner Abschluss. Dabei machen wir einen kleinen Zwischenstopp um zwei Schlangen zu beobachten, die auf der Straße dahinschlängeln. Laut Marco gibt es auf Sardinien keine wirklich giftigen Schlangen, außer einer Viper Art, und auch deren Biss ist nicht lebensgefährlich. Trotzdem habe ich schon Respekt vor den Tierchen, und habe beim Fotografieren und Filmen etwas Abstand gehalten.

Wir versuchen die beiden länglichen Kollegen von der Straße zu treiben, da sie es wohl sonst nur bis zum nächsten vorbeikommenden Auto überleben würden. Bei einer gelingt das, bei der anderen nicht.

Von Iglesisas fahren wir dann, durch die Stadt, die flache Variante zurück nach Gonessa.

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