Nach dem Rennen hat mir Hermann Spanier, der Initiator des 20h Radmarathons zu meinem Bericht geschrieben, dass mir dieses Rennen noch einiges zurückgeben wird für andere Rennen.
Ich glaube er hat recht. Erstens hat es meine Fitness etwas verbessert, was bei dem etwas zu niedrigen Niveau auf dem ich vor dem Rennen war sicher zu erwarten war. Zweitens werde ich sicher disziplinierter und besser vorbereitet in künftige Events gehen. Drittens weiß ich jetzt, dass auch mein Magen nicht einfach alles wegsteckt, sondern dass ich beim Essen etwas vorsichtiger sein muss. Viertens habe ich jetzt langstreckentaugliches Licht am Rad.
Vor allem habe ich aber den Frust aus der schlechten Leistungsdiagnostik überwunden. Gefühlt bin ich auch besser gefahren, als es die Labordaten eigentlich erwarten ließen. Ich werde mein Training auf jeden Fall überdenken, aber für die Events der kommenden Wochen hat das sowieso keine Bedeutung mehr. Da muss ich mit der Grundlage arbeiten die jetzt habe und das Beste daraus machen.
Ich bin mir eigentlich sicher, dass ich die 20h Rund um Fell auf jeden Fall nochmal fahre. Die Organisation war super, die Stimmung war super, es ist nicht sooo weit von zu Hause weg und wenn man Höhenmeter machen will ist es perfekt. Außerdem ist es eine schöne Abwechslung mit überschaubarer Teilnehmerzahl am Start zu stehen. Zwar macht es auch Spaß mit 4000 Fahrern das Oetztal hinunter zu geißeln, aber so 100 Fahrer auf dem Rundkurs in Fell, das passt schon ganz gut. Ich denke, das werden aber von Jahr zu Jahr mehr werden, wenn die Veranstaltung so weitergeführt wird.
Das man schon um 12 Uhr sein Auto dort abstellen muss ist ein kleines Manko. Praktisch schien es mir so zu sein, dass auch um 17 Uhr noch welche angekommen sind, dann kann man sich halt eine Übernachtung oder ein Tageszimmer sparen.
Das Wetter kann der Veranstalter natürlich nicht beeinflussen, ich fand aber auch die ersten Stunden im Regen ok, letztlich eine Frage der Einstellung. Das Fahrrad sah hinterher allerdings krass aus. Ich habe einige Zeit zum Putzen gebraucht.
Dabei hat mich die Bremswirkung der Lightweight Standard III C mit den grauen Lightweight/SwissStopp Bremsbelägen positiv überrascht. Auch bei Nässe in der teils ordentlich flotten Abfahrt hatte ich nie das Gefühl, dass die Bremsen schlecht zu dosieren sind, oder die Bremswirkung zu gering ist. Im Vergleich zu den Alulaufrädern die bis jetzt gefahren bin (mit den Standard Dura Ace Bremsbelägen) gab es nur geringe Unterschiede.
Die Streckenbeschaffenheit ist, vor allem da man ja 20 Stunden auf der Strecke fährt, schon sehr fordernd für Mensch und Material. Vielleicht stand deshalb auf dem 2011er Plakat zum Rennen „Nichts für Weicheier“.
Ich bin gespannt wie der Vergleich zu den 24h von Kehlheim ausfallen wird, wo der Kurs ähnlich lang ist, aber nur halb soviel Höhenmeter aufzuweisen hat.