steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Schauinsland 4 und Feldberg 2

Freitag 16.07.10

Auch diesmal nutze ich die Chance der relativ kurzen Anfahrt und setze ich mich schon am Freitag auf’s Rad. So kann ich das Schauinslandkönig Zeitfahren am Sonntag in ein Trainingswochenende einbinden. Das heißt natürlich auch, dass ich nicht die optimal mögliche Zeit fahren kann, aber was solls, letztlich geht es ja um den Ötzi und darum Ende August eine ordentliche Form zu haben, alles andere ist egal.

Nach dem einchecken im Hotel, sitze ich zur Mittagszeit auf dem Rad. Das Wetter ist genauso sonnig wie letztes Wochenende, also fast optimale Bedingungen zum Höhenmeter sammeln. Die hohe Temperatur macht mir nichts aus, zumindest beim Training kann ich das eher genießen.

Nach der kurzen aber steilen Abfahrt vom Hotel zum Startpunkt geht es gleich auf die Zeitfahrstrecke zum Schauinsland. Nach der langen Autofahrt und dem gestrigen Regenerationstag, kann ich es kaum erwarten endlich steilberghoch zu fahren. Und so versuche ich die Leistung gleich ordentlich hoch zu halten, d.h. Immer so um 300 Watt oder knapp darunter.

Ich fahre zwar nicht 100 Prozent wie ich es am Sonntag hoffentlich tun werde, aber doch nicht zuweit davon weg, einfach um zu sehen wie ich an welchen Stellen im Berg fahren muss. Die Tatsache, dass ich mir vorgenommen habe bis zum Gipfel des Feldberges durchzuziehen ignoriere ich dabei.

Da mir die Strecke vom letzten Wochenende noch vertraut ist, mache ich kaum Fotos und konzentriere mich auf’s Fahren. Es kommt letztlich eine Zeit von 0:47:12 h heraus. Dabei trete ich an der Kurbel im Schnitt 275 Watt. Das ist deutlich mehr wie das letzte mal. Sehr schön! Interessanterweise basiert die Prognose der Leistungsdiagnostik von 39 Minuten auf einer Leistung von gut 260 Watt an der Schwelle. Die lag beim Test bei einer Herzfrequenz von xxx. Hier hatte ich im Schnitt einen 162er Puls.

Das geht also überhaupt nicht zusammen. Offensichtlich wird dort nicht die tatsächlich an die Kurbel abgegebene Leistung, wie ich sie mit dem SRM System messe abgenommen, sondern irgendein anderer Wert, wie bei meinem Ergometer zu Hause auch. Das ist natürlich sinnlos um ein leistungsgesteuertes Training zu bestimmen. Meine damalige Frage nach der Umsetzung konnte man mir nicht beantworten. Das war immerhin das sportwissenschaftliche Institut der Uni. Aber wie bei so vielen Veröffentlichungen im Bereich Sportwissenschaft und Trainingslehre, scheint auch hier die Belastbarkeit der Ergebnisse nicht voll zufriedenstellend zu sein.

Wie auch immer, vielleicht sollte ich morgen doch mal beim Radlabor in Freiburg vorbeischauen, da gibt es nämlich eh in der Nähe die Startunterlagen für den Schauinslandkönig, denn die verwenden SRM Ergometer für die Leistungstests.

Oben angekommen habe ich aber keine Gedanken für Leistungstests und solchen Kram, sondern fahre gleich weiter abwärts in Richtung Todtnau. Die Landschaft ist schon ganz schön, mein Urteil vom letzen mal war vielleicht etwas hart.

Nach einer Weile mit eher geringen Gefälleprozenten geht es am Notschrei vorbei und dann deutlich steiler abwärts, teils mit zweistelligen Prozentwerten. Zum Glück ist diesmal die Straße nicht gesperrt und ich muss keine Mountainbikepassagen mit dem Rennrad bewältigen.

In Todtnau geht es dann in Richtung Feldberg. Auch das eine mittlerweile vertraute Strecke, sodass ich auch hier kaum fotografiere, obwohl es die Landschaft durchaus wert wäre. (und es dieses Blog sicher etwas auflockern würde…)

Da ich diesmal direkt durchziehe, fällt die Auffahrt doch eine Spur schwerer, vor allem in den eher steilen Passagen. Ich bin schon am überlegen ob ich meinen Plan ändere und doch schon an der Passhöhe eine Rast mache, zumal ich dummerweise die Energieriegel vergessen habe und genau jetzt einen gebrauchen könnte.

 Aber kurz vor dem Ortsschild Feldberg habe ich mich wieder erholt, und so fahre ich weiter zum Abzweig Richtung Gipfel. Am Hotel und den „Feldberg Arkaden“ angekommen, verzichte ich auch hier auf eine Pause und ziehe wie ursprünglich geplant bis zum Gipfel durch. Dieser letzte Abschnitt fällt natürlich diesmal erheblich schwerer wie letztes mal, denn jetzt habe ich ja schon einiges in den Beinen. Ziemlich gegen Ende gibt es noch mal ein Stück mit 17% Steigung, selbst im Wiegetritt geht es gerade so. Irgendwie bringe ich nur noch knapp 350 Watt.

Oben angekommen gibt es dann doch ein „Gipfelfoto“ und einen Moment genieße ich die Aussicht, dann geht es aber gleich zurück zur Passhöhe, denn dort wartet Essen und Trinken auf mich.

  Es gibt exakt das gleiche Essen wie das letzte mal und nach kurzem Dösen in der Sonne geht es dann in die Abfahrt nach Todtnau. Da der Wind etwas gedreht hat, und vor allen Dingen überhaupt mal etwas weht, habe ich an vielen Stellen Gegenwind, so dass bei gut 72 km/h Schluss ist. Egal auf der schön breiten Straße mit dem guten Belag macht das Abfahren wirklich Spaß.

In Todtnau geht es dann direkt wieder hoch in Richtung Notschrei, die altbekannte Strecke, diesmal ohne LKWs und Teermaschinen, und vor allem ohne Ausweichen über die Wiese. Die Strecke hoch bis zum Schauinsland „Gipfel“ hat so ca. 12,5 Kilometer und etwa 550 Höhenmeter. Auf diesem dritten Anstieg für heute schaffe ich noch einen Schnitt von 205 Watt.

Danach nochmal eine schöne Abfahrt, und nach dem kurzen Schlussanstieg ins Hotel reicht es für heute. Dreieinhalb Stunden Autofahren, vier Stunden Fahrradfahren, jetzt geht es erst mal ins Bett. Morgen gibt es einen lockeren Tag, vielleicht radel ich mal nach Freiburg rein, Startunterlagen holen, aber sonst eher regenerieren. Und am Sonntag dann versuchen die berühmten 110 Prozent rauszuholen.

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