Wetter: meist diesig, zwischendurch Regen, abends etwas Sonne 12 bis 15°
Tageskilometer: 96
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 1427
Tages-Fahrzeit :4:31 h
Gesamte Fahrzeit: 83:27 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 21,2km/h
Tageshöhenmeter: 908
Gesamt Höhenmeter: 18422
Maximale Steigung 19%
Maximalpuls: 151
Durschnittliche Pulsfrequenz: 121
Am Morgen sieht Gloucester doch etwas freundlicher aus. Die Kathedrale hat sogar schon ab 7:30 Uhr auf, so dass ich mir die gemütlich noch vor dem Frühstück anschauen kann. Ein e interessante Eigenart ist, dass das Mittelschiff nicht durchgehend ist, sondern dass man nochmal durch eine Tür hindurchgeht und dann den „restlichen“ Teil sieht.
Anschließend fahre ich noch etwas durch die Stadt und vor allem auch zu den historischen Docks. Im Sommer wenn die Cafes geöffnet haben vielleicht ganz nett…
Die Erkältung, die ich schon seit Beginn der Reise mit mir herumschleppe ist seit gestern richtig heftig geworden und mir fehlt etwas Schlaf. Deshalb hoffe ich gut nach Cardiff zu kommen, wo ich zwei Nächte machen will, um mich etwas auf die Waliser Berge einzustimmen und zu erholen, außerdem muss ich unbedingt waschen.
Ich fahre im Prinzip die komplette Strecke die A38.zunächst geht es etwas am Fluss entlang, aber zwischendurch gibt es doch ein paar Hügel zu überqueren, so dass es keine reine Flachetappe wird. (gibt’s hier sowieso nicht)
Die Landschaft ändert sich nicht dramatisch, aber als ich gegen elf in Chepstow ankomme, sozusagen dem Tor nach Wales, merke ich doch dass die Leute hier etwas anders drauf sind als in den Städten, die ich die letzten zwei Tage besucht habe.
Chepstow hat eine sehenswerte normannische Burganlage zu besichtigen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Das tue ich auch nicht. Die 3,60 GBP Eintritt lohnen sich.
Von Chepstow geht es erst mal über ein paar Hügel nach Newport. Die römische Siedlung die auf dem Weg liegt lasse ich aus, weil es gerade heftig regnet, bei Sonnenschein hätte ich mir’s wohl angeschaut, aber ich will eh möglichst früh in Cardiff sein.
Ab Newport wird das Wetter wieder besser und der Asphalt ist spitzenklasse, und es gibt keinen Gegenwind, so dass es echt läuft.
Ich vermeide die Fahrradwege und kann so einen guten Rhythmus fahren. Außerdem scheint es ab kurz vor Newport bis Cardiff hauptsächlich leicht bergab oder gerade aus zu gehen. So erreiche ich erstmals einen Schnitt über 20 km/h
In Cardiff angekommen gibt’s erst mal das Civic Centre zu bestaunen, eins der ersten in Großbritannien und Vorbild für viele andere Städte.
Ich orientiere mich Richtung Shopping Center, denn jetzt ist umpacken, aufrüsten, waschen und erholen angesagt. D.h. heute brauche ich nicht nur ein zentral gelegenes sonder auch ein „richtiges“ Hotel. Am Castle gibt es einige, das Hotel Angel hat angeblich 4 Sterne, sieht aber von außen ein bisschen aus wie Nicki’s Absteige von gestern, nur ungefähr 40 mal größer. Nee danke. Ich schaue gerade etwas suchend, als mich ein Waliser anspricht, ob ich Hilfe bräuchte. (machen übrigens viele Briten, auch in Südengland).
Ich sage ich suche ein Hotel, ordentlich, zu normalem Preis. Er sagt dann nimm doch das da vorne, das ist günstig, ich arbeite nämlich da. Ein Holiday Inn. Genau das was ich gesucht hatte. Das mit dem günstig trifft auf die erste Nacht gerade noch zu, auf die zweite nicht mehr so recht, aber im Schnitt geht’s. Und das Badezimmer hat eine Wanne, fantastisch, also erst mal die ganzen verschwitzten Klamotten mit Rei in der Tube drangsalieren. Laundry-Service macht keinen Sinn. Ersten wird’s bis morgen knapp, zweites habe ich Angst um meine Funktionsklamotten, denn ohne „Funktion“ ist das nur wertloses Plastik, und dummerweise ist das alles so empfindlich. Naja waschen ist ja auch kein Problem, aber das Trocknen wird spannend. Zur not muss ich’s halt fönen.
Dann geht’s in die Stadt zum Shopping. Die Nicht-Fahrradklamotten werden nicht gewaschen sondern entsorgt und durch neue ersetzt. Spart eine menge Zeit und Aufwand, und die T-Shirts sind wohl billiger wie der Laundry Service. Zum Glück gibt es ja überall in Großbritanniens Städten „next“. Das beste Label das ich überhaupt kenne. Die Preise völlig moderat, die modischen Sachen sind kewl und es gibt immer auch klassisch, zeitlosen Basisbedarf zu fairen Preisen. Die Qualität ist legendär. Mein erstes next-Hemd, das ich 1994 gekauft habe tut’s heute noch.
Männershopping also, reingehen Sachen nehmen, bezahlen rausgehen.
Ich bin allerdings überrascht, das jetzt um viertel vor sechs schon ganz viele Geschäft zu haben, auch in den Shopping Arkaden. Wirkt ein bisschen seltsam wenn beim Einkaufen 70% der Läden zu ist. Aber egal next hat auf bis acht.
Das Zentrum um das Castle und die Queenstreet ist recht lebhaft, auch mit Cafe’s und Pubs gesegnet. Also perfekt. Machmal ist es schwierig in einer fremden Stadt das richtige Viertel zur richtigen Zeit zu treffen, und dann guckt man dumm wie gestern in Gloucester. Cardiff ist allerdings auch ein anderes Kaliber. Auch wenn die Stadt nur gut 300.000 Einwohner hat, ist es doch eine „richtige“ Stadt, mit der entsprechenden Atmosphäre.
Sieht aus wie ein toller Platz zum Gucken bei Tee und Cookie…
ist es auch…
Von meinem Hotelzimmer aus, kann ich nicht nur auf den Boule Platz schauen,
sondern auch über das nächtliche Cardiff, ein schöner Anblick vorm Schlafengehen…
jörg Lehnhäuser 18. April 2009
Cardiff erinnert mich immer an eine Niederlage unserer N11.
Dein Blog liest sich wieder mal sensationell. Du solltest wirklich mal ein Buch schreiben. Einige der Städte kenne ich, daher macht es mir dieses Mal besonders Freude, Deine Erlebnisse und Eindrücke zu lesen. Wir sind total gespannt, wenn es dann weiter nach Norden geht.
Werde/bleib gesund und weiter viel Spaß auf der Insel.
Andrea und Jörg
Maj-Britt 20. April 2009
Hi Guido,
schön, dass deine Lieblingsbeschäftigung nicht zu kurz kommt: Kathedralen gucken :-))… Und shoppen ist natürlich auch toll! So langsam werde ich auch ein wenig neidisch wenn ich mir die Fotos anschaue und die Berichte lese!
Pass auf dich auf, lieben Gruß!