Nachdem die erste Enttäuschung überwunden ist, versuche ich erst einmal das Positive zu sehen.
Da wäre zunächst die Tatsache, dass ich mich prinzipiell gegenüber letztem Jahr verbessert habe. D.h. auf die Verletzung in der Vorbereitung konnte ich mit der Trainingsplanung noch reagieren. Prinzipiell geht das Training auch wohl nicht in die falsche Richtung.
Da der Glocknerkönig ja auch eher Teil des Trainings ist, und nicht etwas das Ziel, bin ich mit dem Ergebnis letztlich doch ganz zu zufrieden.
Außerdem bietet sich die Möglichkeit aus den gemachten Fehlern zu lernen. Da wäre zum einen die mentale Vorbereitung, Einstimmung auf das Rennen. Für mich macht es eindeutig Sinn nicht zu spät zum Start zu gehen. Das Warten auf den Startschuss kann ich einerseits genießen, so dass ich mich entspannen kann um entsprechend locker zu starten, andererseits brauche ich die Zeit um Spannung aufzubauen, so dass ich gleich vollkonzentriert und fokusiert vom Start weg fahren kann. (Klingt wie ein Widerspruch, ist aber keiner)
Das Ziel war zwar richtig gesetzt, aber ich habe nicht so richtig daran geglaubt. D.h. beim nächsten mal muss ich das gesteckte Ziel konsequenter, bzw. kämpferischer verfolgen, und dabei eben das Risiko eingehen etwas zu überziehen. Gerade auf einer so kurzen Strecke (Länge in Km und auch zeitlich) muss man anfangs mehr draufhalten.
Verkehrsinseln einprägen! Obwohl ich die Strecke ja sehr gut kenne, hatte ich die zwei Verkehrsinseln nicht im Kopf. Im Pulk können die extrem gefährlich sein, wenn die ganze Straße genutzt wird. Also bei der Streckenbesichtigung diese Punkte einprägen, und im Rennen bei Fahrten im Pulk eben auch beachten…
Gewicht ist am Berg extrem wichtig. Das zeigt die Analyse der Leistungsdaten ganz drastisch. Nächstes mal tuts auch die 750ml Flasche. (An der Pifkar Labstation versuchen Wasser zu bekommen statt des widerlich süßen Tees!) Das Fahrrad und Kleidung ist viel, viel zu schwer. Hier müssen noch zwei Kilo runter. Außerdem sollte mein Zielgewicht für einen ernsthaft gefahrenen Glocknerkönig so 77kg sein. Das Systemgewicht sollte somit unter 90 kg betragen.
Dafür müsste ich dann aber den Kleiderservice nutzen, um oben warme Klamotten zu haben, für das Kaiserschmarrn essen und vor allem für die Abfahrt.
Das Wichtigste aber, was ich aus dem diesjährigen Glocknerkönig gelernt habe, ist die Tatsache, dass Leistungsmessung am Fahrrad nicht so einfach funktioniert wie Geschwindigkeitsmessung. Die Kalibrierung der SRM Kurbel muss in kurzen Abständen regelmäßig geprüft werden, die Daten die der Garmin liefert geflissentlich ignorieren, allein die SRM Daten des Powercontrol haben aussagekraft. Ein PC7 ist eine notwendige Aufrüstung. Nicht nur wegen des Akkus.
Außerdem sollte ich die Ideen, die nach der Saison bezüglich des Fahrrades kommen sofort umsetzen, und nicht erst wie dieses Jahr den Winter abwarten, um dann zu denken geht ja auch so, um dann, wenn es wieder ernst wird festzustellen, dass ich es doch ändern will…