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Ultracycling und Alpenpaesse

Anreise nach Kathmandu

Obwohl der ICE etwas Verspätung hat bin noch zu früh am Flughafen, was ich aber durch etwas Trödelei wieder wettmache, so dass ich schon den „last call“ bekomme.
Auch wenn Quatar Airways einens sehr guten Ruf hat, so ist Economy Class nun mal was anderes. Aber der Sitzabstand ist ok, das ist für einen Langstreckenflug das Wichtigste.
Die Zeit vergeht recht flott, schlafen kann ich nicht, dafür aber am persischen Golf im Dunklen die Lichter der Wüstenstädte bestaunen. Besonders beeindruckend dabei Kuwait City.
In Doha haben wir dann fast drei Stunden aufenthalt, wovon eine schon mal für die An- und Abfahrt mit dem Bus vom Terminal zum Flugzeug und umgekehrt drauf geht. Naja, gefühlt jedenfalls.
Mit einer etwas kleineren Maschine fliegen wir dann weiter in Richtung Kathmandu. Viele deutsche Passagiere mit Trekkingklamotten und Bierbauch. Oje, das wird wahrscheinlich ein Riesentrupp. Ich bereue es doch etwas nicht alleine zu reisen.
Obwohl ich hundemüde bin schlafe ich auch auf diesem Teil des Fluges kaum, allerdings gibt es auch viel zu bestaunen. Wir fliegen über Dubai drüber, über den Golf von Oman und dann über Indien. Die Landschaft ist wirklich interessant. Sie wirkt sehr karg von oben, viel Wüste und dann Gebirgszüge so dass das Land fast unzugänglich aussieht.
Schon die künstlich angelegten Inseln vor Dubai sehen interessant aus, mehr noch aber die natürlichen Landschaftsgebilde des Nordwestlichen Indien.

Es dauert aber noch eine ganze Weile bis wir uns endlich dem Himalaya und Kathmandu nähern. Aber dann endliche fliegen wir unser Ziel an.Schon die Besiedlung der kleinen Gebirgszüge vor der Stadt ist wirklich spektakulär. Und die Stadt selbst erst recht, was besonders zur Geltung kommt, da man ein ganzes Stück recht niedrig über der Stadt zur Landung fliegt.

Da ich mein Visum vor Ort kaufe dauert es etwas bis ich durch die Kontrolle bin. Die Nepalesen sind aber sehr gastfreundlich, ein Beamter schneidet den Leuten sogar die Passfotos zurecht und heftet sie auf den Antragsbogen…
Auch meinen Guide finde ich gleich und bekomme erst mal einen Kranz mit Godly Flowers zur Begrüßung umgehängt.
Kathmandu ist definitiv eine andere Welt als die, in der ich mich bisher bewegt habe. Der Geruch (verstärkt vom Blumenkranz, so dass sogar meine malade Nase das mitbekommt), ist sehr besonders. Der Verkehr ist unfassbar. Ich bin ja schon einige Autos gefahren, auch irgendwelche Mühlen für ein paar hundert Mark, aber das Taxi in dem ich jetzt sitze, ist die krasseste Karre in der ich bis jetzt gefahren bin. Kleiner Suzuki, an dem nichts mehr an den Ursprungszustand erinnert. Im Verkehr wird einfach gefahren, die „Schwarmintelligenz“ erzeugt den Verkehrsfluss, selbst die Nutzung der Fahrbahnseite ergibt sich daraus. Ich tippe auf Linksverkehr, kann es aber anhand der Fahrt nicht bestimmen.
Dann biegen von einer halbwegs normalen auf eine schlechte Straße ein, um dann auf etwas weiterzufahren, was wie eine schlechte Straße nach einem Erdrutsch aussieht, und sich vor allem auch so anfühlt. Kein deutscher würde hier mit seinem SUV langfahren, wir geißeln mit dem abgewrackten Suzuki hier lang, das die Motorradfahrer an uns vorbeifahren ohne abgeschossen zu werden wirkt wie reiner Zufall.
Jedenfalls ist das sehr beeindruckend, die Stadt, das quirlig hektische treiben, der Verkehr, sehr spannend. Mittlerweile ist es schon dunkel und wir fahren durch mehrere Stadtteile bis wir Thamel erreicht haben. Das Viertel der Touristen. Hier sind die Läden etwas dichter aneinander, die Lichter heller, das Treiben genauso lebhaft, nur das man jetzt haufenweise Outdoorläden sieht.
Im Hotel angekommen dann die Überraschung. Zwei Teilnehmer haben wegen Beinverletzungen kurzfristig abgesagt, zwei haben, als sie die Bilder vom Flughafen Lukla gesehen haben Angst bekommen und auf eine andere Tour umgebucht. Ich bin alleine. D.h. nur der Guide und ich.
Ein Mädel aus Deutschland macht eine kürzere Tour, der geht es ähnlich. Aber wir werden die ersten Tage zusammen gehen, da es die gleiche Strecke ist, dann gehe ich in Richtung Gykoyo.
Also doch wieder ein Solounternehmen. Nicht ganz natürlich, denn ich habe ja einen Führer dabei. Spannend.
In Kathmandu habe ich mir noch eine Downenjacke ausgeliehen, aber irgendwie beim Packen vergessen, dass die ja auch noch mit in Gepäck muss, keine Ahnung wie ich das mache. Sehen wir morgen.
Das Hotel ist krass aber ok. Dagegen ist ein typisches britisches Hotel eine Nobelluxusherberge. Ist mir aber egal, es gibt sogar Internet.
Im Restaurant stelle ich gleich fest, dass es praktisch kaum möglich ist die gelobten Verhaltensmaßregeln beim Essen einzuhalten. Ich tue es so gut es geht und gönne mir beim Bäcker noch etwas europäisches Backwerk als Nachttisch. Ab morgen gibt’s nur nepalesisches Essen. Zum Schluss schlendere ich noch etwas durch die Straßen, muss aber dann echt ins Bett, bin todmüde und morgen um 6:00 Uhr geht’s weiter.

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