Wetter: zunächst Sonne, dann bewölkt und Regen, windig, Abends wieder etwas Sonne
Tageskilometer: 166
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 2050
Tages-Fahrzeit:8:25 h
Gesamte Fahrzeit: 103:55 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 19,8km/h
Tageshöhenmeter: 1386
Gesamt Höhenmeter: 17460
Maximalpuls: 146
Durschnittliche Pulsfrequenz: 124
Nach ein paar Kilometern fühlt es sich an wie ein Wespenstich, der sich langsam immer weiter ausbreitet. Die letzten paar Kilometer bis Umeǻ muss ich echt kämpfen.
Daraufhin erklären mir zwei freundliche Damen, dass auf der 364 gebaut wird, und die ca. 5-6 Meilen “not nice for a bicycle” sei. Hm, ok ich lass mir den Umweg erklären und fahre in die andere Richtung weiter. Dachte ich jedenfalls, irgendwie lande ich kurz hinter dem Ort dann aber doch wieder auf der 364.
Kurze Zeit später kommt das Baustellenschild, und hier sind’s dann schon 20 Kilometer. Zunächst sind es nur einzelne Abschnitte die etwas geschottert sind, nicht gerade super zu fahren, aber geht ja noch, allerdings nicht so schnell, es könnte knapp werden mit dem Campingplatz.
Ich sehe hauptsächlich zu, dass ich nicht stürze, an Tempo ist gar nicht zu denken. Da werfen die einfach etwas Dreck und ein paar große Steine hin, ein bisschen Schotter drüber, damit man ja überhaupt nicht mehr fahren kann, und nennen das dann Straße?!
Unfassbar, selbst mit dem Mountainbike würde ich das nicht fahren. Ich habe echt zu kämpfen, egal ob bergauf oder bergab. Die Zeit läuft auch davon, so dass ich heute wohl wild campen muss.
Das ist der gute Teil der Straße…
Interessanterweise gibt es auch auf diesem wirklich üblen Abschnitt zwischendurch ganz kurz auftauchend einen Idyllischen See mit ein paar Holzhäuschen dabei, wie man’s im Prospekt nicht besser haben kann.
Aber selbst die härtesten Pisten hören irgendwann auf, und so auch diese. Ich habe noch knapp 30 min bis der Campinplatz schließt und gut 10 Kilometer zu fahren. Normalerweise gerade zu schaffen, aber ich bin ganz schön fertig von dem Gekurke auf Schotter und es geht jetzt auch erst recht nochmal berghoch, da ist ein Schnitt von 20 nur schwer zu machen. Egal, ich probier’s, und kämpfe mich den Berg hoch, belohnt mit einer kleinen Abfahrt, allerdings noch nicht die erhoffte nach Burträsk, sondern es gibt noch einen Berg.
Jetzt muss erst mal ein Energieriegel her, und immer schön trinken, also diesen Berg auch noch hochgekämpft, fahren ist mittlerweile der falsche Ausdruck, denn das rechte Bein tritt sowieso nicht mehr rund, wegen der Wade und das linke ist langsam etwas schlapp. Nach dem Berg kann ich schon den Kirchturm sehen, es sind noch 8 Minuten.
Ich geb‘ fast alles was geht, aber es zieht sich und zieht sich, nach der nächsten Kurve, immer noch Wald, wo bleibt das Ortschild? Endlich kommt es, dann erst noch Industriegebiet, der Ort scheint doch etwas größer zu sein, vielleicht gibt’s ja sogar noch was zu essen.
Schließlich das Schild “Campingplatz”, es ist vier vor neun. Natürlich liegt der Campingplatz auf der anderen Seite vom Ort, aber eine Minute vor Neun bin ich da. …und die Rezeption hat zu. Allerdings erwische ich die nette Dame noch, und so gibt’s doch noch nicht nur ein Zimmer, sondern gleich ein ganzes Haus (Vandrahem) für mich allein.
Der Ort hat zwar ein Restaurant, aber das ist natürlich zu. So kaufe ich was es an der Rezeption gibt, nämlich Fisch und Ravioli und koche das erste mal seit langem selbst.
Auf dem Platz vor „meinem“ Haus wird am Freitag Midsommar gefeiert. Das funkeln in den Augen der Frau von der Rezeption, macht klar, dass das eine richtig gute Feier wird. Aber dann müsste ich hier noch 4 Tage bleiben, geht nicht, dafür ist der Zug nach Norden zu groß. Außerdem muss mich morgen mindestens 30 Kilometer auf’s Fahrrad, sonst tut mir alles weh.