Sorry für die Clickbait Überschrift, aber nachdem man praktisch nichts mehr online lesen kann, ohne von solchem Clickbait zugemüllt zu werden, muss ich auch hier im Blog mal dagegen protestieren (wenn auch ohne jeden Effekt)…
Anyway, ich habe also tatsächlich, im Rahmen einer sportmedizinischen Untersuchung, mal wieder eine Leistungsdiagnostik gemacht. D.h. auch, dass ich mich das erste mal seit Jahren wieder bis an die Belastungsgrenze angestrengt habe. Äh, zumindest freiwillig, denn da war ja noch die erste Auffahrt hinauf zur Bieler Höhe von der Westseite aus, aber das war nun wirklich nicht freiwillig.
Der medizinische Teil der Untersuchung ist positiv verlaufen, einerseits weil kardiologisch alles in Ordnung war, Herz und Lunge ok, Blutdruck und EKG top, viele weitere Parameter ebenso, und andererseits, weil ich im Bezug auf meine muskulären Defizite einiges gelernt habe, und mir viel Motivation für ein Übungsprogramm geholt habe, mit dem ich diese Defitzite abstellen möchte. Danke dafür nochmal an Herrn Dr. Frech von der Uni in Giessen.
Die Leistungsdiagnostik selbst wurde per klassischem Latktat Stufentest durchgeführt. Das Testprotokoll startete bei 75 Watt und alle 3 Min wurde der Widerstand um 25 Watt erhöht. Die Auswertung erfolgte über die verbreitete Ergonizer Software.
Aus Spaß hatte ich vorher einen Tipp abgegeben wo meine Trainingsbereiche liegen, bzw. welche Ziel-Wattzahl für das Training in einem Bereich dann herauskommt.
Das ich meine Leistung und Leistungsfähigkeit mittlerweile sehr gut im Gefühl habe, bestätigte sich dadurch, dass ich G1, G2 und EB Zielwert praktisch auf’s Watt genau vorhersagen konnte. Eigentlich cool, andererseits hatte ich mir erhofft, irgendwie positiv überrascht zu werden. War aber nicht.
Das Ergebnis spiegelt schlicht wieder was ich trainiert habe, bzw. eben nicht trainiert habe. Ich bin ja letztlich einfach nur Fahrrad gefahren ohne strukturiert zu trainieren. Dementsprechend liegen meine Grundlagenausdauerbereiche nicht so schlecht, die Leistung an der anaeroben Schwelle 40 Watt niedriger war als bei meinem letzten Test an gleicher Stelle und fast 80 Watt niedriger als meine Werte vor den RAAM Teilnahmen.
Das ist in der Tat erwartet, aber auch irgendwie erschütternd. Insofern ist die Überschrift gar kein Clickbait…
Das zeigt aber auch, wie unglaublich anpassungsfähig der Körper ist, und wieviel man mit Training erreichen kann.
Anyway, für mein nächstes Radprojekt ist das nicht problematisch. Was das sein wird, werdet ihr bald hier lesen können, und es wird sicher nächstes Jahr zwei Monate geben, in denen es sich jeden Tag lohnt hier auf steilberghoch.com vorbeizuschauen.
Das Ergebnis der Leistungsdiagnostik hat mich auch nicht frustriert, im Gegenteil, mein aktueller Zustand ist eine gute Grundlage um in ein strukturiertes Training einzusteigen, und darauf habe ich wirklich Lust!
Ich bin sogar etwas stolz darauf, dass ich dieses Jahr doch ein paar Radkilometer gesammelt habe, obwohl ich nur am Wochenende oder Abends gefahren bin.