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Ultracycling und Alpenpaesse

Akklimatisation Wüste Tag 2

Auf dem Trainingsplan stehen heute nur zwei leichte Einheiten. Am morgen zwei kleine G2 Intervalle und etwas rollen im G1 Bereich, am Nachmittag eine reine G1 Einheit.

Da ich noch nicht ganz meinen Schlafrhythmus gefunden habe und um halb vier Uhr nachts aufwache, bin ich schon um sechs Uhr beim Frühstück. Das ist übrigens einigermaßen ok. Das Rührei ist frisch, dass es kein „richtiges“ Brot gibt weiß ich ja und Haferflocken hatte ich mir schon selbst besorgt, so dass ich aus der Cereal-Bar auch noch was machen kann. Wenn man hier übrigens einfach nur Haferflocken kaufen will und keine mit 90% Zucker  zu seltsamen Formen gepresste, in großen bunten Packungen steckende „Cereals“, dann findet man im 79 Meter langen Walmart Regal 40cm mit „Oats the old fashioned way“…

Mit der ersten Radeinheit warte ich dann bis 10 Uhr, damit es etwas wärmer ist. Es werden aber nur so ca. 35° C. Das ist irgendwie zu easy, aber für die Akklimatisierung vielleicht trotzdem ok, denn dann kann ich mich langsam steigern. Ich fahre die gleiche Strecke wie gestern, diesmal zum Vergleich mit Sonnenschutzarmlingen und -beinlingen. Der Unterschied zu kurzem Trikot/Bib mit Sonnencreme ist gering. Es geht also beides.

Auf der 78 in Richtung Blythe

Auf der 78 in Richtung Blythe

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Auf der 78 in Richtung Blythe

Die Intervalle sind ok, das Rad läuft gut, der zweite Garmin Edge 810 funktioniert auch, und die etwas korrigierte Position der Griffe im Aeroauflieger ist besser. Hier muss ich allerdings mit der Säge nochmal ran, sonst komme ich im Wiegetritt an das andere Ende der Rohre.

In der Hotellobby saßen einige Leute als ich losgefahren bin. Jetzt bei der Rückkehr erzählt mir die Rezeptionistin, dass die sie etwas verwirrt gefragt hätten „what is he doing!?“ als ich gestartet bin. Hier in der Wüste ist es nicht gerade üblich im Sommer freiwillig auf das Fahrrad zu steigen. Ich hatte mit ihr aber schon vorher über das RAAM und meine Akklimatisation gesprochen, so dass sie es erklären konnte. Trotzdem  gucken mich manche Gäste etwas seltsam an 🙂

Anyway, mein Plan ist es nach dem Mittagessen eine Stunde zu ruhen und dann die zweite Einheit in der größten Hitze zu fahren.

Aber der Plan geht nicht ganz auf. Nachdem ich etwas „Brot“ und Hühnchen in Scheiben gegessen habe lege ich mich kurz auf’s Bett. Die Klimaanlage habe ich schon nach der Ankunft im Hotel ausgeschaltet, das Fenster ist auf, ich will ja die Hitze immer haben, nicht nur auf dem Fahrrad. Hitze macht allerdings müde wenn man sich nicht bewegt. Und meine vier Stunden Schlaf in der Nacht helfen auch nicht gerade, so döse ich ziemlich schnell weg und wache erst um halb sechs Uhr abends wieder auf. Mist!

Heute waren es endlich mal 40° C und ich habe es verpennt. Also nichts wie rauf auf das Fahrrad, bevor ich wieder ins Dunkle komme. Ein bisschen was bekomme ich noch mit von der Hitze. An manchen Stellen fährt man durch heiße stehende Luft. Obwohl es wieder auf 35° C abgekühlt hat, kann ich so wenigstens noch ein bisschen erahnen wie sich 40° anfühlen.

Die 111, sieht irgendwie genauso aus wie die 78

Die 111, sieht irgendwie genauso aus wie die 78

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Naja, ein paar Tage habe ich ja noch, da sollte sich schon noch die Gelegenheit ergeben in der Mittagshitze zu fahren. Jetzt muss ich aber erst mal was essen. Das ich etwas abgenommen habe ist ja ganz schön, aber vernünftig essen muss ich schon, ich will ja fit bleiben.

Auf dem Rückweg an der ersten Ampel in die Stadt rein, rast plötzlich ein Schäferhund von einem Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf mich zu. Ich bin gar nicht erschrocken, sondern schaue ihn nur verwundert an, was ihn wohl völlig irritiert. Etwas verwirrt bleibt er mitten auf der Fahrbahn stehen und schaut etwas verloren stadtauswärts. Sehr seltsam.

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Da heute Memorialday ist und nicht alle Restaurants geöffnet haben lasse ich mir nach Ankunft im Hotel von der Rezeptionistin was empfehlen und lande bei einem Mexikaner „la Chabelas“. Bei der Bestellung ist mir nicht ganz klar, welche „Sides“ dabei sind und der Kellner wundert sich nicht wirklich über meine Bestellung, dabei sehe ich bestimmt nicht overweight aus. Als das Essen mit den drei Portionen Bohnen, zwei Portionen Reis, zwei Portionen Salat und Suppe, Hauptgericht und Tortillas kommt, und ich etwas erstaunt gucke, meint er nur trocken „lots of beans“.

Ich haue zwar ordentlich rein, aber ein bisschen was muss ich doch zurückgehen lassen.

Dann schlendere ich noch ein bisschen durch den Walmart. Um die Uhrzeit (ca. 22 Uhr) macht Einkaufen doch erst richtig Spaß. Ich besorge etwas Petroleum um die Klebereste von dem schlechten Gaffa Tape vom SL4 abzubekommen (da hatte ich wohl die falsche Rolle beim Verpacken erwischt), eine giftgrüne Uhr für das Followcar die auf Racetime eingestellt wird und ein bisschen Obst und Joguhrt als Nachtisch.

Morgen ist traingsfrei. Das schmeckt mir gar nicht, aber ich halte mich an den Plan, denn schließlich will ich ja gut erholt in Oceanside am Start stehen, dass ist mein größtes Ziel momentan. Und so kann ich vielleicht ein paar Emails schreiben und mich etwas um das Videoblog kümmern.

 

 

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