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Ultracycling und Alpenpaesse

Jaufenpass die Zweite

Nach der Quälerei am Jaufenpass während des Ötztaler Radmarathons habe ich beschlossen zum Saisonabschluss das Ding auf jeden Fall noch mal zu fahren. Ich hatte zwar gesagt nie wieder, nicht mal für Geld, aber so kann ich natürlich nicht in den Winter gehen.

Also geht es dieses Wochenende nach Sterzing (Vipiteno) an den Fuß des Jaufen. Und auch die Straße über das Penser Joch startet hier, so dass ich sogar die Gelegenheit habe wenigstens nochmal einen neuen Pass zu fahren, nachdem ich dieses Jahr durch die Fokusierung auf Glocknerkönig und Ötztaler fast nur Pässe gefahren bin, die ich schon vom letzten Jahr kannte, und die gleich mehrmals.

Das Wetter soll ab morgen richtig schlecht werden mit viel Regen, so dass ich den heutigen Tag nicht nur zum Einrollen genutzt habe, sondern nach dem Einchecken im Hotel geht’s gleich auf’s Rad und ab Richtung Jaufenpass. Die Wolken hängen zwar schon bedrohlich an den Berggipfeln, aber noch ist es trocken, und auch wenn es schon halb fünf ist, sollte es doch für eine kurze Tour zur Passhöhe und zurück reichen.

Ich bin sehr gespannt wie sich der Jaufenpass heute anfühlt, so schlimm wie beim Ötzi bestimmt nicht, aber so hochfliegen wie beim ersten mal werde ich wohl auch nicht.

 

Dreieinhalb Wochen ist es her, dass ich das letzte mal in den Bergen war, und schon macht es sich bemerkbar, aber nach kurzer Zeit geht es wieder. Die Steigung des Jaufen ist wirklich in allen Bereichen machbar, aber zwischendurch muss ich feststellen, dass es doch ein richtiger Alpenpass ist. Wenn ich den als ersten Pass gefahren wäre, wäre ich bestimmt stolz gewesen überhaupt oben anzukommen. Heute geht es mir allerdings mehr darum mein Leiden während des Ötzis nachzuvollziehen, und in den Winter eine positive Erinnerung mitzunehmen.

Nach ca. fünf Kilometern kommt die Stelle an der ich eine Kurve weiter die Baumgrenze vermutet hatte. Oje, das ist gerade mal ein Drittel der gesamten Steigung. Diesmal zähle ich die Kurven und Kehren durch hinter denen ich immer wieder den Schlussabschnitt erwartet habe und es sind genau 14. Und dazwischen liegen teils recht lange Abschnitte. Kein Wunder, dass sich mein Frust da immer mehr gesteigert hat.

Heute macht mir die Steigung allerdings keine Probleme, auch wenn mir der Pass nicht mehr so kurz vorkommt wie beim ersten mal. An manchen Stellen ist es mir fast peinlich, wie sehr ich mich beim Ötzi dort gequält habe, und wie wenig steil die doch sind. Gefühlsmäßig trete ich immer so zwischen 30 und 50 Watt mehr als beim Ötztaler. (in der Auswertung hinterher zeigt sich, dass mein Gefühl nicht schlecht lag)

Das Wetter sieht etwas böse aus, aber es bleibt trocken. Im letzten Drittel wird es recht kühl, aber die Beine sind ok, und so kann ich die letzten Serpentinen bis zur Passhöhe genießen. Nach dem Passschildfoto geht es wieder zwei Kehren runter zum Jaufenhaus. Dort gibt es Abendessen natürlich mit Knödel.

Auf Grund der dichten Wolken wird es bei der Abfahrt schon etwas dämmerig, aber sie macht richtig Spaß, auch wenn man keine sehr hohen Geschwindigkeiten erreicht, weil es dafür nicht steil genug ist. Auch bergab ist der Jaufenpass schön flüssig zu fahren.

Also zum Einrollen am Freitag war das eine schöne kleine Tour. Außerdem nehme ich so kein „Trauma“ mit in den Winter. Die Zeit war praktisch genauso gut wie bei der „Erstbesteigung“, also 1:15 h. Die Form für morgen sollte also stimmen, vielleicht wird es mit dem Regen ja nicht ganz so schlimm, dann könnte es doch noch ein schöner Saisonabschluss werden.

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2 Kommentare

  1. Anonymous 28. September 2010

    Danke für den interressanten Bericht.
    Wir wollen Anfang Oktober auch noch
    den JP in Angriff nehmen, hoffentlich klappt es mit dem Wetter!!

    Gruß

    max@luxmail.de

  2. jörg Lehnhäuser 29. September 2010

    Hallo Guido,

    wieso habe ich das geahnt ? ! ?

    Beste Grüße

    Jörg

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