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Ultracycling und Alpenpaesse

Trainingslager Fuerteventura Tag 11

Zum Frühstück gibt es heute nur Ei, Putenbrust und Käse. Es ist KH-nüchtern Training angesagt. Im Prinzip das gleiche Programm wie an Tag 5. Also G2 Intervalle mit TF 70 und TF-Pyramiden.

Das Besondere ist, dass nach ca. zweieinhalb Stunden eine Pause auf dem Plan steht. Ich habe vor, diese wieder im gleichen Cafe zu verbringen wie beim ersten Nüchterntraining, das war wirklich super dort.

Mittlerweile habe ich es ziemlich gut im Gefühl, für welche Trainingslänge ich welche Strecken fahren muss. Da es auch heute wieder nur mäßig windig ist für hiesige Verhältnisse ist der erste Teil ziemlich gut zu fahren.

Die Strecke über Tuineje und Antigua bis La Oliva kenne ich im Schlaf. So kann ich die G2 Intervalle gut platzieren. Zweimal treffe ich gerade zum Intervallwechsel auf andere Rennradler, was wieder zu Duellen führt, die von meiner Seite aus gar keine sind. Anyway, bringt etwas Abwechslung.

Der Zweite „Duellant“ ist dabei ziemlich hartnäckig, in den kleinen Abfahrten während eines G2 Intervalls überholt er mich immer wieder, da ich gegen die Bremse fahre um die Leistung konstant zu halten. Ich hoffe nur er fährt mir nicht hintendrauf, denn normalerweise rechnet man ja nicht damit, dass jemand der richtig reintritt dann so langsam bergab fährt.

Ab Llanos de la Conception bin ich aber wieder alleine. Die Strecke hier führt zwar im Prinzip genau gegen die Windrichtung, war aber bis jetzt schon immer sehr angenehm zu fahren. Heute ist es besonders gut.

In La Oliva geht es dann nach Nordwest und schließlich nach Westen. Hier macht sich die geringere Unterstützung durch Rückenwind bemerkbar. Gegenüber meinem ersten mal auf dieser Strecke bin ich etwas langsamer, aber locker im G1 40 km/h zu fahren ist immer noch cool.

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So komme ich mit meiner geplanten ersten Trainingseinheit zeitlich ziemlich gut hin. Ich steuere auch direkt das bekannte Cafe in El Costillo an. Aber magische Momente lassen sich einfach nicht beliebig wiederholen.

Das Cafe ist eine Spur zu voll, ich sitze draußen, so dass die, immer noch gute, Musik kaum zu hören ist, gerade als ich ankomme parkt ein LKW die schöne Aussicht auf das Meer zu, es ist eine Spur zu kalt, der Cafe ist nicht so richtig heiß. Manchmal passt es eben, manchmal nicht.

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Die Bedienung ist aber immer noch nett und immer noch hübsch. Eigentlich habe ich noch gar keinen Hunger, mehr aus Vernunft esse ich eine kleine Portion Spaghetti um die KH Speicher etwas aufzufüllen. Vielleicht sollte ich noch einen Kuchen zum Nachtisch essen, ich lasse es aber, habe keine Lust mehr auf Pause.

Im Supermarkt fülle ich noch das Wasser auf, hier herrscht etwas hektische Weihnachtseinkaufsstimmung. Tangiert mich wenig. Eher nervt mich schon, dass der Garmin auf einmal meinen Leistungsmesser nicht mehr erkennen mag. Erst nach dem dritten Aus- und wieder Einschalten hat er ihn wieder.

So kann ich mich endlich wieder auf’s Radfahren konzentrieren. Ich hoffe nur ich habe nicht zu wenig gegessen, das waren schon recht wenig Nudeln.

Ich fahre über die kleine FV-109 auf die 101 und dann bis Corralejo. Über die FV-1 geht es dann wieder Südwärts.

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Das hat mir schon an Tag 5 sehr gut gefallen, durch das kleine Dünengebiet zu fahren macht einfach Spaß. Außerdem ist der Belag auf der FV-1 sehr gut, so dass ich den etwas stärkeren Verkehr in Kauf nehme.

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Ich habe nur zwei Gels dabei, eins nehme ich schon mal, denn jetzt merke ich doch deutlich, dass die KH-Portion zu klein war. Die G2 Intervalle und TF-Pyramiden gehen aber ganz gut.

Etwas früher als bei der Tour an Tag 5 biege ich wieder ab in Richtung Westen. Nämlich auf Höhe von La Caldereta. So gibt es doch noch ein Teilstück neue Straße. Auch wenn ich hier etwas zurück in nördliche Richtung gerate, ich denke mal zeitlich wird es hinkommen. Außerdem ist die Strecke ganz nett.

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In La Oliva komme ich wieder heraus und ab dort fahre ich die bekannte Strecke über Tefia, Antigua usw. wieder zuürck

Das zweite Gel ist nun auch aufgebraucht und die TF-Pyramiden fangen an mich zu nerven. Irgendwie ist das so eine Beschäftigungstherapie, die man draußen nun wirklich nicht braucht. Auf dem Ergometer kann man sich damit die Zeit verkürzen und dort kann man die auch sauber fahren, aber draußen muss man gegen das Gelände und den Wind arbeiten, auf den Verkehr achten und dabei immer schön im richtigen Leistungsbereich bleiben, eher nervig. Meine Laune verschlechtert sich.

Auch das letzte G2 Intervall nervt. Ich hasse niedrige Trittfrequenzen, und 70 ist für mich extrem niedrig. Meine Knie mögen das auch nicht. Ich bin jetzt wirklich mies drauf.

Aber letztlich liegt es nicht so sehr an den Trainingsinhalten, sondern am KH Mangel. Man warum habe ich mir nicht noch ein Stück Kuchen reingestopft in der Pause.

Mittlerweile bin ich mit einem neuen Phänomen konfrontiert. Irgendwie kommt der Wind aus der falschen Richtung. Also nicht nur, dass der Wind weniger von hinten schiebt als erwartet, vielmehr habe ich teils Gegenwind obwohl ich doch in Richtung Süden fahre.

Aber trotzdem ist es einigermaßen gut zu fahren. Alle Intervalle sind gefahren, es heißt nur noch G1 Rollen bis zum Hotel. Und irgendwie sind die Kohlenhydrate aus den beiden Gels jetzt in den Beinen und im Gehirn angekommen. Mit jedem Tritt bekomme ich bessere Laune und habe wieder richtig Spaß am Fahren.

Auf den letzten Kilometern überhole ich nochmal einen Rennradler, der sich etwas Windschatten gönnt, und dann selbst welchen geben will. Ich will aber eigentlich gar keinen. Wirkt vielleicht etwas unhöflich, aber ich will einfach nur mein Programm durchziehen. Und beim RAAM werde ich über 4800 Kilometer ohne Windschattten fahren müssen, da kann ich mich vielleicht schon ein bisschen dran gewöhnen.

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Die letzten Meter zum Hotel habe ich normalerweise immer ordentlich Gegenwind, weil ich die Richtung nochmal wechseln muss, der bleibt heute ausnahmsweise dann mal aus, also ein schöner Abschluss für diese Tour.

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