steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

Kansas

Am 15.06 und 16.06. halten wir uns überwiegend in Kansas auf. Der Streckenverlauf ist zu 90 % gerade aus. Nur ganz wenige Punkte, wo unsere Navigatoren wachsam sein müssen um ca. 10 xl auf 800 Kilometer die Richtung zu wechseln. Und doch gelingt es uns, einmal falsch abzubiegen. Asche auf mein Haupt. Wir fahren fast eine Meile in die falsche Richtung. Dann bremsen wir Guido und checken den richtigen Weg mit dem Followcar, während Guido mit Doc Reinhod wartet. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, erhält er in der Wartezeit eine Behandlung mit Eis für sein linkes Bein. Wir holen Guido ab, fahren ihn mit dem Auto zurück zur Stelle, an der wir falsch abgebogen sind. Weitre geht’s. für Guido war das eine Meile zusätzlich, die wir ihm aber mit der Behandlung versüßt haben. Es  gibt Warnung vor großer Hitze für den Tag.  Da wir hier in der Gegend auch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit haben, ist die Hitze erbarmungslos. Im Followcar haben wir eine Klimaanlage, so dass es für uns  recht angenehm ist. Wenn Guido jedoch Getränke benötigt, wir die Scheiben nach unten drücken, spürt man einen Wind, wie aus einem 1200 Watt Fön.

Bei  diesen Temperaturen sollte man sich grundsätzlich nur wenig belasten und wenn, dann möglichst schnell wieder ausruhen. Die RAAM Fahrer treten hier 20 Stunden am Tag und machen nur in Ausnahmefällen eine Pause.    Nach der TS 27 Maize, hier hat Guido seine Langschlafphase (2 ½ Std.) sind wir schnell in El Dorado. Die 3 Jungs, die im Followcar waren, waren schon vor der Pause im Auto und haben nun ihre Nachtschicht beendet. Das zehrt sehr, nach 6 Stunden um, die Schlafpause des Riders nutzen, um ebenfalls zu schlafen und dann wieder ins Followcar. Der Ritt dauert nur 2 1/1 Stunden, da Guido gut ins „Rollen“ gekommen ist. Ich weiß nicht, ob sich ein ungeübter Radfahrer vorstellen kann, was dieses „Rollen“ heißt.  Nun kommt die Tagschicht. Für die Nachtschwärmer noch eine Kleinigkeit zu essen (gestern gab es in Etappen für alle Nudeln mit Gemüse). Dann schnell hinhauen, damit man später wieder frisch  ist. Dann fährt Marco das Wohnmobil  zur TS El Dorado. Da wird Guido um ca. 13.00 – 14.00 aufschlagen.

Kanasas

Kanasas

Die Temperatur steigt und es ist stickig schwül. Guido kurbelt. Es ist noch immer nicht richtig zufrieden, aber er ist gut und gleichmäßig unterwegs. Wir haben den ganzen Tag leichtes Gefälle, mit permanenten Gegenanstiegen, aber auch mit permanentem Seitenwind. In den Abfahrten riskiert Guido zu unserer Freude nichts, und hält möglichst beide Hände am  Unterlenker. Durch den Gegenwind ist Gefälle nicht zu spüren.  Um 13.00 Uhr kommen wir in El Dorado Kansas an. Mittagspause mit Behandlung knapp eine Stunde und um kurz vor 14.00 Uhr wieder aufs Rad. Die ersten Blessuren auf der Haut im Sitzbereich sind auf Grund der Dauerbelastung zu sehen.  Ordentlich cremen, auch den Sonnenschutz nicht vergessen und ab nach Fort Sott, die letzte Ts in Kansas. 60 Meilen sind in der Nachmittagssonne zu bewältigen und wieder hat Guido die komplette Zeit unangenehmen Seitenwind. Das Thermometer zeigt 99 Grad Fahrenheit an (knapp 40 Grad Celsius).  Die Schwüle macht uns im Followcar schon zu schaffen, aber Guido muss hier treten. Aber er hat es ja so gewollt. Um 18.20 Uhr treffen wir in Fort Scott ein.  Wir haben bisher kaum Pannen und nach wie vor hat weder Guido, noch die Crew einen Penalty eingefahren. Heute erfahren wir, dass auch Gerhard Gulewicz ein DNF (DID NOT FINISH) registriert bekam. Er hat ein Platz 2 liegend mit Magen- und Darmproblemen zu kämpfen und konnte nicht weiterfahren. Er wollte gerne gewinnen, aber Christoph Strasser hat ihn sicher so unter Druck gebracht, dass er sich übernommen hat. Schade für Gerhard –weinendes Auge, aber auch schön für Guido, der damit zurück in den Top 10 ist. Aber wir haben schon erwähnt, unter aktuellen Umständen wollen wir finishen  – alles andere ist egal. Wir erfahren, dass die deutsche Nationalmannschaft einen fulminanten Start mit einem 4:0 gegen Portugal hingelegt hat. Das motiviert zumindest die Fußball interessierten unter uns. Guido macht. Guido erscheint um 18.20 Race-Time in Fort Scott, Behandlung der Muskulatur, der Sitzflächen, Kleinigkeit essen, 15 Minuten Powernap und dann geht’s in die Abendrunde. Missouri wir kommen.

PS: wir lesen Guido immer wieder eure Kommentare und Grüße vor – er freut sich sehr über eure guten Wünsche, die ihn sehr motivieren! Vielen DANK dafür!

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

2 Kommentare

  1. Maj-Britt 18. Juni 2014

    Super, Jungs! Weiter geht’s! Schön mal wieder von euch zu lesen!
    Viele Grüße, Maj-Britt

  2. Caroline 18. Juni 2014

    Wenn interessiert schon das WM Spiel Spanien-Chile wenn man von Euch wieder einen Eintrag lesen kann.

    Ich bin begeistert von dem was Ihr alle leistet, allen voran Guido. Das ist für einen Laien schwer vorzustellen. Guido, halte durch, Du hast schon so viel geschafft! Lass Dich nicht unterkriegen.
    Und danke an die Crew, dass Ihr uns immer mit neuen Infos auf dem Laufenden haltet.

    Go Guido Go!
    Caroline

Antworten

© 2024 steilberghoch

Thema von Anders Norén