Wenn man sich an so etwas großes wie das RAAM heranwagt, dann möchte man sich natürlich gut vorbereiten. Dazu gehört sicher auch, dass man von den Erfahrungen anderer lernt. Wer würde sich besser dazu eignen, als der diesjährige Gewinner des Rennens (und Rekordhalter über die Strecke) Christoph Strasser.
Es ging mir nicht so sehr um konkrete Informationen, sondern vielmehr darum, ein Gefühl für das Rennen zu bekommen, vielleicht auch festzustellen, was für ein Typ man sein muss um das RAAM erfolgreich zu bestreiten. Bisher habe ich nur zwei RAAM Veteranen persönlich getroffen, Franz Venier, mit dem ich mich im Rahmen eines Trainingscamps 2010 ausführlich unterhalten konnte und Benny Furrer, den ich allerdings beim Schweizer Radmarathon nur gesehen habe. Da ergab sich leider keine Gelegenheit ihn anzusprechen.
Da es nicht so viele deutsche Teilnehmer überhaupt gibt, und die Österreicher sehr stark beim RAAM vertreten sind, gibt es Vorträge meist eher im süddeutschen Raum, wenn überhaupt. Deshalb habe ich zusammen mit Jörg und Marco, die mich auch beim RAAM begleiten werden, die Gelegenheit genutzt als Christoph gestern in Pößneck einen Vortrag hielt.
Nicht jeder der gut Rad fährt ist zwangsläufig ein guter Redner oder macht gute Vorträge, so ist immer die Frage lohnt es sich fünf Stunden im Auto zu sitzen um sich sowas anzuschauen.
Klare Antwort im Fall von Christoph Strasser: Ja, es lohnt sich!
Der Vortrag war nicht nur sehr informativ für mich, der ich ja selbst am Rennen teilnehmen will, sondern das war richtig geil. Das Ganze war extrem kurzweilig, Christoph war sehr locker und offen, und es gab emotionale und beeindruckende Bilder und Filmclips zu sehen.
Christoph Strasser ist sehr auf das Publikum eingegangen, so dass es völlig egal ist, ob du nun Radsportler, Sportler im allgemeinen oder einfach nur interessierter Zuschauer bist, du nimmst auf jeden Fall was positives mit nach Hause und hattest zwei Stunden Spaß.
Was mir am besten gefallen hat, das Ganze war nie so pathetisch, schwülstig, sondern schon emotional aber trotzdem sachlich ohne Heldengetue.
In der Pause und vor sowie nach dem Vortrag gab es die Gelegenheit Fragen zu stellen. Und egal ob technische Fragen, Fragen nach Wattzahlen und trainingsrelevanten Dingen oder eher allgemeinen Fragen, immer hat man offene Antworten bekommen.
Ich muss sagen, ich war mir nicht sicher ob der Vortrag nicht demotivierend wirken könnte, aber das Gegenteil war der Fall. Ich habe noch mehr Respekt vor Christophs Leistung und dem Rennen an sich, aber meiner Motivation hat der Abend wirklich einen Schub gegeben.
Wenn ihr also mal einen guten Abend verbringen wollt, einen Eindruck vom Ultracycling bekommen wollt, oder euch etwas Motivation für die eigenen sportlichen Ziele holen wollt, schaut euch einen der Vorträge von Christoph an. Die Vortragstermine finden sich auf der Website von Christoph Strasser.
Mit Christoph Strasser (mitte) und Jörg in Pößneck |