Heute morgen schaue ich aus dem Fenster und zu meinem Erstaunen regnet es nicht. So gehe ich in Radklamotten zum Frühstück, denn so eine Stunde warmfahren für morgen will ich schon durchziehen.
Nach dem Frühstück fängt es allerdings wieder stark an zu regnen, so dass ich mich nochmal eine Stunde ins Bett lege.
Das nützt aber nix. Der Regen hört nicht auf. Ich schaue mir den Wetterbericht an für heute und für das Rennen morgen, es sieht eigentlich immer gleich schlecht aus. Erst gegen Morgennachmittag wird es etwas besser. Na immerhin, wenn wir irgendwann komplett durchgefroren und durchnässt in Wassen ankommen, dann hört es wohl auf zu regnen…
Da es also nicht besser wird ziehe ich mir die Regenklamotten an und setze mich auf’s Rad. Vorher habe ich noch das Schutzblech für’s Hinterrad montiert, das werde ich nämlich auch morgen benutzen. (Meinen Hintermann im Windschatten wird es freuen…)
Auch wenn alles verregnet und grau ist, so kenne ich doch noch die schöne, verkehrsarme Einfahrstrecke vom letzten Jahr. Erst mal flach im Grundlagenbereich ein bisschen in Richtung Brienzer See geißeln. Macht spaß und der Regen ist gar nicht so schlimm.
Dann fahre ich zurück nach Meiringen, und dann berghoch, über die kleine Talstufe nach Innertkirchen. Hier werden die Beine ein bisschen daran erinnert, dass es morgen ordentlich berghoch geht. Und siehe da, die fühlen sich schon ganz gut an, den Ötztaler Radmarathon habe ich gut weggesteckt.
Wichtig ist für mich auch, mich auf die Laufräder einzustellen, vor allem das Bremsen bei Regen. Auch hier klappt alles sehr gut, das Abfahrtsdesaster vom Jaufen ist verdaut. Natürlich ist man bei Regen bergab viel langsamer als im Trockenen (außer vielleicht man heißt Nibali), aber ich fühle mich recht sicher mit den R-SYS SL, und dann kann man auch angemessenes Tempo fahren.
Ich fahre jedoch nicht ganz durch bis Innertkirchen, sondern mache nur ein Foto ins Tal, in Richtung Grimsel und fahre dann zurück. 40 Minuten müssen heute reichen, ich bin Komplett durchnässt, und kalt werden will ich heute natürlich nicht.
Aber alle Checks waren ok. Ich bin bereit für den Alpenbrevet 2012! Wenn das Wetter so schlecht ist wie heute werde ich die 12 Stundenmarke anvisieren, wenn es besser ist will ich die 11:30 angreifen. Die Beine haben es drin, der Kopf auch, der Rest findet sich dann schon. So gehe ich nass aber gut gelaunt ins Hotel.
Dort ereilt mich dann allerdings die schlechte Nachricht: Der Alpenbrevet wird auf Grund der schlechten Wetterverhältnisse abgesagt.