steilberghoch

Ultracycling und Alpenpaesse

27 Vittangi – Palojoensuu

Wetter: wechselhaft, anfangs Regen
Tageskilometer: 140
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 2832
Tages-Fahrzeit :7:10 h
Gesamte Fahrzeit: 142:02 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 19,6km/h
Tageshöhenmeter: 1500
Gesamt Höhenmeter: 23593
Maximalpuls: 149
Durschnittliche Pulsfrequenz: 119

Kurz bevor es anfängt zu regnen schaffe ich es noch das Zelt abzubauen. Allerdings ist jetzt eh alles ziemlich feucht, so dass es keinen großen Unterschied mehr macht. Minimalziel heute ist Karesuando.
Die Strecke führt nach Norden, der Wind kommt zwar wieder von da, aber nur am Anfang so heftig, dass es sehr anstrengend ist. Später wechselt auch teilweise die Windrichtung. Die Landschaft ändert sich immer um Nuancen, und ich finde es immer noch faszinierend hier durch Lappland mit dem Fahrrad zu fahren.

Nach 50 Kilometer findet sich tatsächlich eine Art Restaurant in einer kleinen Kirchengemeinde, so dass es etwas “richtiges” zu essen gibt. Die nächsten 50 Kilometer sind wieder herrliche Landschaft, wenn auch der Charme durch das Wetter etwas rauh wirkt. Aber man könnte ständig stehen bleiben für einen Fotostop. Stehenbleiben führt dazu, dass sich die Mosquitos stark für das Fahrrad und den Fahrer interessieren. Und schnell haben sich einige versammelt, und je länger man stehen bleibt, desto mehr werden es.
Insgesamt muss ich sagen ist das mit den Mosquitos aber noch im Rahmen. Beim Fahren machen sie sich fast gar nicht bemerkbar, ansonsten kann man mit Ignorieren viel erreichen. Sie treten überhaupt erst seit Gällivare auf, vorher gab’s praktisch gar keine. Man zieht halt lange Sachen an, und eine Mütze wenn das Haar schon etwas lichter ist, den Rest behandle ich mit Autan.
Ich habe heute mein erstes Rentier gesehen, ungefähr in 30, 40 Meter Entfernung ist es elegant auf die Straße stolziert. Hat fragend geschaut, und ist dann etwas auf mich zugekommen und wieder in der Wildnis verschwunden. Die Tierchen sind viel größer wie ich gedacht habe, außerdem dachte ich die kommen immer Rudelweise.
Der Gang war wirklich außergewöhnlich elegant, leicht und federnd.
In Karesuando angekommen, gibt es ein Motel, aber nachdem ich im Restaurant dort gegessen habe, hatte ich doch die Befürchtung die Zimmer könnten sein wie das Essen, außerdem habe ich erst 102 Kilometer auf dem Tacho, also fahre ich weiter.
Nach dem das Straßenschild nicht etwa Kautokeino anzeigt, sondern “Finland”, wird mir erst klar, dass ich ja schon an der Grenze zu Finland bin und Schweden eben verlasse. Fast symbolhaft erstrahlt ein riesiger Regenbogen von Schweden nach Finland, als ich den Fluss und damit die Grenze überquere.
Schweden ist wirklich ein besonders schönes Land, mit besonders freundlichen Menschen. Dazu mehr in einem Extrapost.
Da ich ja immer noch mitten in Lappland bin ändert sich durch den Landeswechsel zunächst nicht viel. Allerdings muss ich feststellen, dass die Finnen beim Straßenbau wenig ausgleichen, sondern den Hügeln folgen, so dass es einige heftige und steile Steigungen gibt, allerdings zur Belohnung auch wieder ebensolche Abfahrten.
Nach 140 Kilometer findet sich ein Campingplatz in Palojoensuu, die Hütte kostet 19,- EUR , die Sonne scheint, und zu Essen habe ich auch noch, herrlich.

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