Wetter: zunächst bewölkt und leichter Regen, später trocken und schließlich sonnig
Da die Ankunft in Trondheim um 6:30 ist, die Abfahrt aber erst um 10, gönne ich mir noch das Frühstücksbuffet auf dem Schiff und fahre dann in die Stadt.
Trondheim liegt in einer Bucht des Trondheimfjord, an jeder Seite geht es steil den Berg hinauf, auf der einen Seite liegt die Festung Kristiansten, auf der anderen das Folketsmuseum um die ehemalige Festung Sverresborg.
Da vom Schiff eine Tour zum Folketsmuseum geht, und die natürlich um 10 wieder auf dem Schiff sein müsen, komme ich auf die verrückte Idee, das könnte tatsächlich um acht, halb neun schon auf haben. Aber nachdem ich mich den wirklich sehr steilen Berg hochgearbeitet habe, werde ich eines besseren belehrt. Es gibt nur Einlass für die Hurtigrutengruppe, und die ist natürlich mit dem Bus schneller gewesen, so dass ich mich da nicht druntermischen kann.
Ich werde nie verstehen, wie man ein Museum erst um 11 Uhr öffnen kann, aber das ist hier fast die Regel. So kann man als Fahrradfahrer oft nur entweder verzichten, oder muss einen Tag irgendwo länger bleiben, da viele ja auch gerne mal um 16 Uhr schließen, so dass zwei am Tag, womöglich noch in verschiedenen Orten meist nicht zu schaffen sind.
Ich werde nie verstehen, wie man ein Museum erst um 11 Uhr öffnen kann, aber das ist hier fast die Regel. So kann man als Fahrradfahrer oft nur entweder verzichten, oder muss einen Tag irgendwo länger bleiben, da viele ja auch gerne mal um 16 Uhr schließen, so dass zwei am Tag, womöglich noch in verschiedenen Orten meist nicht zu schaffen sind.
Wie auch immer, kurz geägert aber egal, denn ich habe zwei Nächte hier, und weil ich so früh angekommen bin auch zwei ganze Tage.
Die Stadt ist nach all den vorhergehenden Strapazen ein echtes Geschenk. Trondheim ist sehr schön und liegt wie beschrieben sehr schön in der Bucht. Das Wetter wird im Laufe des Tages immer besser, und so zeigt sich Trondheim von seiner schönsten Seite.
Es gibt einen Zentralen Platz, um den sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten scharen.
So ist auch der Nidaros Dom nicht weit, Skandinaviens größter Sakralbau. Der Dom hat eine wirklich beeindruckende Westfront, die zurecht in jedem Reiseführer abgebildet ist. Innen ist der Dom sehr interessant gestaltet, und es gibt die einzige Wagnerorgel, die nicht in Deutschland steht. Die Führerin im Dom behauptet, die wäre von J.S. Bach eingespielt worden, da würde ich aber mein Fahrrad gegen wetten, dass der olle Bach nach Norwegen gereist ist.
Abends fahre ich hoch zur Festung Kristiansten. Die Sonne scheint mittlerweile richtig und der Ausblick ist fantastisch.
Es geht durch einen Teil der Stadt, der früher eine Arbeitersiedlung war und hauptsächlich aus Holzhäusern besteht. Das Kopsteinpflaster schüttelt einen ordentlich durch, und der Weg zur Festung ist so steil, dass es hier den einzigen Fahrradlift der Welt gibt.
Ohne Gepäck fahre ich die Steigung natürlich, ist ja auch nicht so lang, aber auf dem Rückweg treffe ich auf eine Touristengruppe mit Führer, die mich bitten das Ding doch mal auszuprobieren, weil sie sehen wollen wie es funktioniert. Die Führerin hat auch die Karte um das Teil zu aktivieren, und ich bin natürlich neugierig.
Man muss sich das Teil wie einen Schlepplift vorstellen, bei dem man auf dem Fahrrad sitzt und der rechte Fuß von einem Teil im Boden geschoben wird (ok, Schieblift nicht Schlepplift).
Ist allerdings ein bisschen Übungssache, das Teil kommt ziemlich plötzlich, so dass das wie beim ersten mal Wasserskifahren ist. Das erste mal haut’s mich gleich hin. Ich krieg noch einen zweiten Versuch und schaffe immerhin fünf Meter (und bekomme dafür Beifall als hätte ich gerade das Nordkap erreicht…)
Ist allerdings ein bisschen Übungssache, das Teil kommt ziemlich plötzlich, so dass das wie beim ersten mal Wasserskifahren ist. Das erste mal haut’s mich gleich hin. Ich krieg noch einen zweiten Versuch und schaffe immerhin fünf Meter (und bekomme dafür Beifall als hätte ich gerade das Nordkap erreicht…)
In Trondheim gibt es über 20000 Studenten, und das schlägt sich auch in einer lebhaften Cafe und Kneipenszene nieder. Die Infrastruktur zum Radfahren ist sehr gut ausgebaut, es gibt Geschäfte ohne Ende, die Architektur ist eine Angenehme Mischung die von modernen Bauten bis zu alten Holzhäusern reicht, wie gesagt eine wirklich schöne Stadt.
Samstag 21.07.2007
Wetter: sonnig
Das Scandic Solsiden in dem ich untergekommen bin ist wirklich klasse. (Danke an die Anke für’s organisieren und an Scandic für den fairen Preis!)
Das Frühstücksbuffet ist ein Traum, und so mache ich mich zufrieden und erholt den Berg hinauf zum Folketsmuseum.
Dort erhält man einen guten Einblick in das Leben in der Gegend um Trondheim in verschiedenen Epochen. Spannend ist es zu sehen, wie sich die Lebensweise hier vom durch Fischerei geprägten Leben im Norden unterscheidet, und wie sich das in Architektur und Lebensstil niederschlägt.
Freilichtmuseen sind in Skandinavien weit verbreitet, so hat fast jede Stadt, ein paar Häuser aus dem alten Stadtkern irgendwo am Stadtrand wieder aufgebaut und manchmal sind diese auch wieder bewohnt, so dass man ein “lebendes” Museum hat.
Allerdings muss man sich die auch nicht wirklich alle anschauen, aber das in Trondheim ist wirklich sehenswert und aufwändig gemacht. Hier kann ich auch meine erste Stabkirche besichtigen.
Ein weiteres Highlight des Museums ist die Aussicht von der ehemaligen Sverresborg, besonders bei diesem schönen Wetter.
Nach einigen Stunden im Museum fahre ich noch ein bisschen durch die Stadt und decke mich mit Essen ein, damit ich den Rest des Tages faul im Hotelzimmer rumliegen kann.
Ich habe gestern schon die Entscheidung getroffen noch nicht nach Hause zu fliegen, was sich von Trondheim angeboten hätte, sondern nach einem weiteren Ruhetag auf der Hurtigruta, von Ålesund aus noch ein bisschen weiter zu fahren. Da jetzt ganz heftige Berge kommen, und die Anstiege steil und vor allem lang sein werden, habe ich 11 Kilogramm abgespeckt und einiges an Gepäck per Post nach Hause geschickt. Dabei musste ich etwas pokern und habe auch Zelt, Schlafsack und einiges an Klamotten mitgeschickt. Jetzt muss ich halt immer früh losfahren, damit ich abends noch eine Unterkunft bekomme und fahre halt immer so lange, bis sich eine Schlafgelegenheit bietet.