Gestern bin ich von Brawley zurückgefahren nach Oceanside. Meine Taktik für die Hitzegewöhnung weicht offensichtlich von der der anderen Solofahrer ab. Während diese eher spät in die Wüste fahren und dann eine Woche oder etwas länger, bis kurz vor dem Rennen dort bleiben, fahre ich zwei Wochen in die Wüste und habe dann eine Woche in Oceanside im milden (heute allerdings kühlen) Pazifikküstenklima.
Die dahinter stehende Theorie ist folgende:
- Eine ordentliche Hitzeanpassung braucht zwei Wochen, eine Woche ist meiner Meinung nach zu kurz.
- Die Hitze zieht Körner und mentale Power, deshalb ist es sinnvoll sich von der Akklimatisierung wieder zu erholen.
- Die Anpassung hält die eine Woche an.
- Es ist sinnvoll sich in Oceanside um den ganzen organisatorischen Kram mit genug Zeit zu kümmern (ok, man könnte das delegieren, aber dann müssten die Teammitglieder früher anreisen, und man kann die Fehler nicht selbst machen…)
Welche Theorie nun die richtige ist, wird sich zeigen. Vielleicht ist das auch interindividuell sehr unterschiedlich. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass eine Gewöhnung an die Hitze mit Sicherheit einen Vorteil bringt. Allerdings gibt es auch Fahrer die sich das sparen (müssen?).
Es ist aber nun schon etwas schade, dass es in Oceanside gar so kalt ist. Gerade mal 18°. Ich habe gar nicht soviel Klamotten wie ich gerne anziehen würde. Zum Training habe ich dann das Winterunterhemd ausgepackt.
Für heute standen nur 90 Minuten auf dem Programm, kleine EB Intervalle zum „wach bleiben“ vor allem.
Leider habe ich das gleiche Problem wie schon vor zwei Wochen. Der Garmin stürzt nach einer Minute ab. Friert ein, bleibt 3 Minuten hängen und fängt dann an zu piepen. Es ist auch nicht möglich ihn auszuschalten, er startet dann neu und das Gleiche passiert wieder.
Es scheint mit der US-Karte zusammenzuhängen die auf der SD-Karte drin ist. Es passiert bei beiden Edge 1000.
Das ist jetzt wirklich der negative Höhepunkt meiner Erfahrungen mit Garmin. Ich habe sicher schon ein Dutzend Karten gekauft, die ersten waren vor lauter komplizierter Verdongelung kaum freizuschalten, die Karten ließen sich teils nicht auf das Gerät laden wenn ich es gebraucht hätte (geht nur direkt auf das Gerät, bei schwachem WLAN im Hotel keine Chance – RAAM-Quali ohne Karte gefahren…), ich habe immer wieder viel Geld für die gleiche Karte bezahlt, weil ich sie nicht auf andere Geräte übertragen kann, ich habe eine Karte gekauft, Garmin hat aber via Update die Fähigkeit des Geräts die Karte zu benutzen entfernt usw. usw. usw.
Und nun stehe ich wieder beim wichtigsten Rennen meines Lebens und die Karten bringen die Radcomputer komplett zum Absturz.
Ja Garmin baut das kleinste Übel an Radcomputern, ich benutze die Edge Serie seit den 305. Aber die Weiterentwicklung geht komplett in die falsche Richtung. Es hat Jahre gedauert bis die nur eine Temperaturmessung eingebaut haben (und die Dame am Garminstand meinte noch sie hätten das zwar wegen der vielen Wünsche gemacht, aber wüssten eigentlich gar nicht was das soll…)
Die Software ist grottenschlecht, das Onlineportal ein Witz und leider nur noch die einzige Möglichkeit der Datenauswertung wenn man keine Fremdprodukte nutzt.
Einzig der Support ist schnell. So bekommt man innerhalb von drei Werktagen meist ein neues Austauschgerät. Nur was nutzt mir das, wenn meine Daten weg sind, oder ich bei einem wichtigen Event ohne funktionierenden Radcomputer dastehe.
Ich habe alle drei 800er einschicken müssen, ich habe beide 810er einschicken müssen und nun erweisen sich die 1000er hier als nutzlose kleine schwarze Kästchen.
Sorry, aber jetzt ist Schluss! Ich werde auch keine Garmin Navis für die Autos kaufen wie geplant.
Eine kurzfrstige Lösung für das RAAM wird mich viel Geld und Nerven kosten und vielleicht muss ich tatsächlich nochmal in den sauren Apfel beißen und mir US Edge Computer kaufen, aber dann habt ihr definitiv einen guten Kunden verloren bis ihr wieder vernünftige Radcomputer liefert und nicht Fehlerbehebung und echte Verbesserungen zurückstellt damit ich meine Runde zur Eisdiele auf Strava oder eurem albernenen MöchtegernfacebookfürRadfahrer „teilen“ kann.
Puh, das musste aber jetzt mal raus. Während der Trainingsfahrt war ich ganz kurz davor das Scheißding ins Gebüsch zu werfen.
Ich fahre nach Gefühl und muss den Plan den ersten Teil der RAAM-Strecke zu fahren verwerfen, weil ich die Strecke aus dem Kopf nicht mehr zusammenkriege. So gerate ich auch auf eine Strecke mit zuviel Ampeln, was mir das Training etwas kaputt macht. Aber letztlich habe ich’s wohl so ungefähr hinbekommen, auch die Intensitäten sollten grob gepasst haben, bei der Intervalllänge bin ich mir natürlich nicht so sicher.
Da es so kühl ist, fällt das Training eher leicht im Vergleich zu den letzten Einheiten in der Hitze. Wenn die Temperatur so beim RAAM wäre fährt der Christoph unter 7 Tagen und ich hätte einige Probleme weniger…