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Ultracycling und Alpenpaesse

Tag 53 Tongue – John o‘ Groats

Wetter: bewölkt meist Regen 10 bis 14°
Tageskilometer: 101
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 4606
Tages-Fahrzeit :5:23 h
Gesamte Fahrzeit: 240:02 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,7 km/h
Tageshöhenmeter: 1257
Gesamt Höhenmeter: 51793
Maximale Steigung 11%
Maximalpuls: 155
Durschnittliche Pulsfrequenz: 127

Heute morgen geht es die 836 nach Osten. Dumm nur, dass der Wind über Nacht gedreht hat, und jetzt nicht mehr aus Westen, sondern aus Südost weht. Zwar sind es nur so ca. hundert Kilometer bis zum Tagesziel John o‘ Groats, aber mit locker rollen wird’s nix.

Das hatte ich auch nicht erwartet, denn schließlich bin ich immer noch in den Highlands, und so gibt es auch heute zunächst ordentlich Höhenmeter. Ich fahre bis Bettyhill und schaue mir dort das Strathenavemuseum an. Die Strecke bis dorthin ist klasse, nach der gestrigen Königsetappe gerade richtig, nicht zu spektakulär, aber doch tolle Landschaft.





Das Museum ist sehr klein und in einer alten Friedhofskirche untergebracht. Der Friedhof wird noch genutzt.



Es gibt dort auch ein Cafe, wo ich einen Tee und einen Scone zum zweiten Frühstück nehme. Alles sehr klein und familiär, so dass sich zwischen den wenigen Gästen (ein englisches Ehepaar, eine Gruppe schottischer Motorradfahrer und ein deutscher Fahrradfahrer) und dem Gastgeber ein lebhaftes Gespräch entwickelt.

Da ich im Reiseführer gelesen hatte, dass Thurso nach langem „Nichts“ fast sowas wie ein Städtchen sei, frage ich den Gastgeber, ob es dort vielleicht ein Fahrradgeschäft gäbe. Gestern hat nämlich mein rechtes Pedal den Geist aufgegeben. Man kann zwar noch treten, aber das Lager ist völlig hinüber, und der Fuß steht etwas seltsam, und den Geräuschen nach zu urteilen blockiert es vielleicht bald ganz. Und siehe da, dort soll es tatsächlich sowas geben. Es ist Samstag ich sollte also sehen, dass ich vor drei dort ankomme, damit der Laden auch noch auf hat. Aber so richtig glauben, dass es ihn überhaupt gibt tue ich es erst wenn davor stehe. Denn das wäre schon ein glücklicher Zufall.

Auch bis Thurso gibt es noch ein paar Höhenmeter zu überwinden, vor allem aber auch die Kraft des Windes.





So bleibt der Schnitt insgesamt recht niedrig, aber ich erreiche rechtzeitig die Stadt, und es gibt tatsächlich das beschriebene Fahrradgeschäft. Auf hat es auch. Ich beschreibe kurz mein Problem, und eine viertel Stunde später fahre ich mit neuen Pedalen und Cleats davon.
So richtig schön ist Thurso nicht, aber auch nicht so schlimm wie es der Reiseführer beschrieben hat. Mir ist die Stadt natürlich jetzt in guter Erinnerung…

Bis John o‘ Groats sind es noch gut 30 Kilometer, und da der Wind manchmal etwas mehr nach Süd dreht, geht das Fahren eine Weile ganz gut.
Erstaunlicherweise ist die Landschaft hier jetzt völlig flach. Sowas habe ich das letzte mal auf der Bahnfahrt nach Calais gesehen. Es geht vorbei an einer Dünenlandschaft, und dann durch Felder und Weiden.





Die letzen Kilometer bis John o‘ Groats werden nochmal zäh, da der Wind wieder gedreht hat, und jetzt ziemlich genau aus Ost über die Landschaft peitscht. Die Regenhose hatte ich immer mal wieder auspacken müssen, für die letzten Kilometer lasse ich das aber, obwohl es immer mal wieder regnet.

Nachdem ich meine Unterkunft bezogen habe, will ich nochmal runter ans Meer und im Ort was kaufen, aber lasse dass dann lieber, denn mittlerweile stürmt und schüttet es, so dass ich die einzigen trockenen Klamotten nicht auf’s Spiel setzen will.

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