Wetter: bewölkt manchmal Regen morgens 7 bis 14°, nachmittags 12 bis 6°
Tageskilometer: 104
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 4374
Tages-Fahrzeit :4:59 h
Gesamte Fahrzeit: 228:06 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 20,9 km/h
Tageshöhenmeter: 1523
Gesamt Höhenmeter: 48723
Maximale Steigung 13%
Maximalpuls: 160
Durschnittliche Pulsfrequenz: 130
Eine halbe Stunde früher als geplant geht es Richtung Stornoway, denn die 11 Kilometer von gestern muss ich noch zum geplanten Weg dazuaddieren, und es gilt die Mittagsfähre nach Ullapool zurück aufs Festland zu erreichen.
Der Wind hat nicht gedreht, und kommt weiterhin hauptsächlich aus westlicher Richtung, so dass das Fahren Richtung nord/nordost sehr gut geht. Erste Herausforderung ist der Clisham , der mit seinen Hügelkumpanen Harris von Lewis trennt. Aber alles halb so schlimm, so knapp zwei Kilometer bei ca. 12% und dann fährt man eine Weile auf einer Art Hochebene bevor es wieder hinunter geht.
Dabei bieten sich herrliche Ausblicke, vor allem wenn die Sonne kurz durchkommt. Es regnet zwischendurch immer mal ein bisschen, aber nie sehr stark.
Ist der Clisham erst mal überwunden geht es teils flach, teils moderat hügelig bis Stornoway. Die Landschaft auf Lewis ist recht verschieden von Harris, nicht spektakulär aber interessant anzuschauen, und vor allem klasse zum Fahren.
So erreiche ich die Fähre locker und kann auf der über zweieinhalbstündigen Überfahrt das Reisetagebuch für den gestrigen Tag schreiben.
Stornoway Hafen:
Nur ein Übung…
Ullapool ist ein ganz nettes Städtchen, aber auch wenn es mittlerweile schon fünf Uhr ist, will ich auf jeden Fall noch eine Stunde fahren.
Nachdem es die letzten Tage immer sehr knapp war mit der Unterkunft und Richtung Norden erst mal kein größerer Ort kommt ist das ein wenig gepokert, aber Angst ist immer ein schlechter Berater, deshalb fahre ich einfach drauf los und schaue mal was passiert.
Die folgenden Kilometer sind genau so, wie ich mir die Highlands vorgestellt habe, fantastische Berge und Täler, fahren am Berg oder im Tal, mit ordentlichen Steigungen und Abfahrten, die Wolken hängen an den Bergspitzen und erzeugen eine leicht düstere, spektakuläre Atmosphäre, ab und zu regnet es etwas, absolutely amazing!
Nach ca. dreißig Kilometern ist auf der Karte ein Ort eingezeichnet, wie sich herausstellt, ist Ledmore allerdings nichts weiter wie der Name der Kreuzung. Anyway, an der Kreuzung steht ein Schild, „Motel 1,5 Miles“, leider in die falsche Richtung. So fahre ich weiter nach Norden, bis ich einsehe, dass Ledmore tatsächlich nicht mehr als das Schild zu sein scheint, und hier nur Berge sind. Da es mittlerweile nur noch 6° sind, will ich doch nicht zu hoch pokern und fahre die zwei Kilometer wieder zurück und zum ausgeschilderten Motel.
Um es kurz zu machen, mitten im Nichts gibt es hier eine Unterkunft, mit einem leicht „freundlich verrückten“ Landlord, der nichtsdestotrotz sehr geschäftstüchtig ist. Und nebenan ein Pub, wo es was zu essen gibt.
Die Rotweinsoße der Lammkeule versetzt mich einen Zustand, den ich sonst eher von der BT Weihnachtsfeier nachts um zwei kenne. Und ich schaffe es gerade noch in mein etwas karges Zimmer und ins Bett…