Wetter: etwas bewölkt teils sonnig um 15°
Tageskilometer: 150
Gesamt zurückgelegte Kilometer: 2642
Tages-Fahrzeit :6:21 h
Gesamte Fahrzeit: 144:39 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 23,7 km/h
Tageshöhenmeter: 1298
Gesamt Höhenmeter: 31007
Maximale Steigung 11%
Maximalpuls: 167
Durschnittliche Pulsfrequenz: 133
Morgens werde ich durch heftigen Sturm und Regen geweckt. Ich beschließe weiter zu schlafen bis das Wetter sich etwas beruhigt hat. Beim Frühstück scheint auch tatsächlich die Sonne, aber auf den ersten Kilometern fängt es wieder an zu regnen. Das typisch irische Wechselspiel.
Zunächst geht es erst mal gut 7,5 Kilometer bergauf, hinauf zum Connor Pass. Zunächst moderate 4%, dann so um die 9%. Es macht tierisch Spass, denn zum einen wird man durch ein fantastisches Panorama beim Blick zurück auf Dingle belohnt, zum anderen gibt es teils Rückenwind, der einen den Berg hinauf schiebt.
Auf der Passhöhe angekommen bieten sich spektakuläre Ausblicke und eine ebenso spektakuläre Abfahrt. Diese Strecke lohnt sich auf jeden Fall. Mit dem Bus oder Wohnmobil nicht zu machen, da zu eng, aber mit dem Auto (wenn man schwindelfrei ist) und mit dem Fahrrad sowieso.
Ich hätte die 70 km/h knacken können, aber da immer wieder extrem schlechte Straßenabschnitte mit riesigen Schlaglöchern kommen, ist mir das Risiko zu groß und so bleibe ich sogar unter 60.
Die Abfahrt ist lang und von den gewonnenen Höhenmetern kann ich die nächsten 15 Kilometer zehren. Der Wind kommt hauptsächlich aus Südwest bis West, so dass ich zunächst an vielen Stellen Unterstützung durch Rückenwind habe, und es so richtig fliegen lassen kann.
Schnell ist Tralee erreicht, die wichtigste Stadt Kerry’s. Hier ist auch die Großmolkerei beheimatet, die ihre Produkte in Deutschland unter dem Markennamen Kerry Gold vertreibt. Für mich ist Tralee nur Durchgangsstation und Gelegenheit zum Mittagessen und Wasserflaschen auffüllen.
Über die N69 geht es weiter nach Norden. Die Landschaft öffnet sich etwas, spektakuläre Aussichtspunkte gibt es keine, da es recht eben ist, und hier keine wilde Natur sondern eher Landwirtschaft und sogar einige Industrieansiedlungen das Bild beherrschen. Es gibt aber auch immer wieder recht malerische Szenen, gerne mal mit Pferden oder Ruinen, oder gar beidem.
Ich zögere kurz ob ich über Limmerick fahre und außerdem Bunratty Castle noch mitnehme, oder ob ich die Fähre über den Shannon River nehme und weiter an der Küste entlang fahre.
Ich beschließe über Limmerick zu fahren, immerhin die drittgrößte Stadt Irlands. Auch wenn es hier neben dem Castle nicht so berühmte Sehenswürdigkeiten gibt, will ich wenigsten einen Blick drauf werfen.
So werden es heute erstmals 150 Kilometer und mit der Unterstützung des Windes fahre ich die sogar mit einem Schnitt von 23,7 km/h. Die Sonne scheint, ein Teil der Strecke führt direkt am Shannon River entlang, und es macht einfach Spass bei recht ebener Strecke und Rückenwind richtig draufzuhalten und schnell zu fahren.
In Limmerick angekommen gondele ich etwas durch die Stadt, nachdem ich den Stau in die Stadt hinein rechts, links und auf dem Bürgersteig überholt habe. Die Autofahrer machen ein Gesicht als würde mir keiner von denen heute im Pub einen Ausgeben…
Im Stadtzentrum suche ich nach Unterkunft, und schnell stellt sich heraus, hier gibt es nur entweder völlig abgerissene „Hotels“ oder so richtig große. Die ersten Anfragen bescheren mir ein Fully booked, und so bleibt das Mariott. Eigentlich wollte ich gar nicht erst fragen, mache es aber dann doch, und siehe da die Roomrate ist völlig passabel. So beschließe ich mir heute etwas Luxus zu gönnen.
Das Zimmer ist mal richtig gut. Die Aussicht ist genau so wie ich das brauche.
Ich beschließe das Zimmer überhaupt nicht mehr zu verlassen, wenn ich Limmerick von hier oben haben kann, warum sollte ich mir das von unten geben. Nachdem ich mir ein Bad gegönnt habe gibt es das Essen auf’s Zimmer (exzellent und nicht teurer wie im Pub…), im Hintergrund läuft die Liveberichterstattung der Snooker WM auf dem LCD Bildschirm, vor mir die fantastische Aussicht. Besser geht’s nicht.
So schaue ich zu wie die Nacht über die Stadt kommt, und rede meinem grummelnden rechten Knie gut zu, und wir beschließen früh schlafen zu gehen…
Anonymous 4. Mai 2009
Hallo, Guido, deinen 4beinigen Vogeltransporteur vom Tag 30, den finde ich richtig urig! Mach ’s gut – und pass‘ gut auf dich auf. Es grüßt dich ganz herzlich Bruno