Nach so einer ultraharten Belastung wie dem Race Across America ist es natürlich extrem wichtig wieder gut zu regenerieren.
2014 konnte ich das auf Grund der Probleme mit dem linken Oberschenkel, der Sitzfläche und der Hände nicht aktiv tun, was mir nicht gut getan hat. Auch, dass ich das Rennen kaum durch Schreiben verarbeiten konnte, da die lädierten Hände nicht viel zugelassen haben, hat mir nicht gut getan.
Diesmal nun versuche ich die gemachte Erfahrung zu nutzen und es besser zu machen. Dabei hilft mir natürlich, dass ich rundum zufrieden vom RAAM zurückgekommen bin und mental einfach gut drauf bin (wenn auch insgesamt noch etwas langsam im Kopf…).
Aber auch körperlich geht es mir besser. Das linke Bein ist schon wieder richtig fit, und auch das rechte, das mir diesmal im Rennen etwas Probleme bereitet hat, ist schon wieder auf dem Weg zur Normalität. Die Zehen sind noch etwas taub und die Nägel sind teils blau, wobei ich gar nicht recht weiß warum, ich habe die gleichen Schuhe getragen wie 2014 oder beim Race Around Ireland.
Die Hände konnte ich über die Dauer des Rennens auch nicht beschützen, obwohl ich mit den Erkenntnissen vom Ultraschall alles erdenkliche getan habe um die Belastung für den Ulnarisnerv so gering wie möglich zu halten.
Aber vor allem in den letzten beiden Renntagen (und Nächten) hatte ich nur noch wenig Koordination, es war mehr ein krampfhaftes Festhalten, so dass die ganzen Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr gegriffen haben.
Aber diesmal werde ich trotzdem mit der schreibenden Verarbeitung beginnen, nur eben dann in kürzeren Artikeln. Deshalb werde ich mit einer kleinen Serie beginnen in der ich das Rennen aus meiner Sicht nochmal Revue passieren lasse, sicher eine interessante Ergänzug zu dem was Saron geschrieben hat, der ja die Sicht der Crew repräsentiert in seinen Beiträgen.
Wie gesagt eher viele kurze Artikel, da ich nicht so ohne weiteres in die Tastatur denken kann mit sechs statt zehn Fingern 😉
Erstaunlicherweise habe ich tierisch Lust auf’s Radfahren. Da die Sitzfläche auch extrem schnell regeneriert hat, habe ich schon knapp eine Woche nach Zieleinlauf im Fitnessstudio nach etwas Aufwärmen auf dem Crosstrainer eine zwanzigminütige Einheit auf dem Sitzfahrradergometer gemacht. Zwar nur mit 60 bis 80 Watt, aber so konnte ich das rechte Bein durchbewegen und die Gewebsflüssigkeit etwas rausfahren.
Zwei Tage später ging schon eine halbe Stunde mit 120 Watt. Und vorgestern konnte ich dann die erste Stunde G1 (niedrig) auf dem Roubaix absolvieren, allerdings indoor eingespannt im Kickr (Ergometer/Rolle).
Die körperliche Regeneration läuft also sehr gut. Mit meinem jetzigen Gewicht könnte ich sogar am Berg richtig was reißen wenn die Leistung wieder zurückkommt…
Wie gesagt, an der mentalen Regeneration könnt ihr direkt teilhaben, es wird jetzt in kurzer Abfolge einige nicht zu lange Beiträge zum Rennen geben 🙂
Uwe Hasenau 4. Juli 2017
Servus Guido,
Gratulation zu Deinem grandiosen Erfolg beim RAAM 2017.
Es waren 10 Tage voller Spannung und emotionsgeladener Momente.
Deine Leistung kann ich nicht in Worte fassen, ich ziehe vor Dir den Hut!
Ich freue mich für Dich außerordentlich über das Erreichen aller Deiner
gesteckten Ziele und vor allem über jeden Schritt Deiner körperlichen und
mentalen Genesung.
Mit großem Interesse erwarte ich Deine Beiträge zum Rennen!
Gruß Uwe