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Ultracycling und Alpenpaesse

Das Imperial Valley

Ein paar Worte zum Ort, den ich mir für meine Hitzeanpassung ausgewählt habe. In Brawley habe ich mich direkt an der original Strecke niedergelassen. Mitten im Imperial Valley.

Der Ort ist einerseits keine 200 Kilometer von Oceanside entfernt, andererseits ist es hier aber genauso heiß wie beispielsweise in Parker AZ. Das Imperial Valley beherbergt die sehr trockene Colorado Wüste. Teil der Colorado Wüste ist auch die Anza-Borrego-Wüste (eigentlich die Bezeichnung für den Staatspark).

Borrego Springs ist dann auch der Ort den man mit der Passabfahrt über den Glass Elevator erreicht. (Übrigens sehr beliebt unter RAAM Fahrern als Stützpunkt zur Akklimatisation, mir ist es aber da zu windig und der Sand killt dann schon die Kette vor dem Rennen;)

Der Glass Elevator ist übrigens eine Passabfahrt die einen in sehr kurzer Zeit vom angenehm pazifischen Klima in die trockene heiße Wüste katapultiert. Ein irres Gefühl in dieses heiße Luftmeer einzutauchen.

Andererseits ist die Colorado Wüste wiederum Teil der Sonora Wüste. Die Sonora Wüste ist also jene die es beim RAAM auf der aktuellen Strecke zu durchqueren gilt, nicht die Mojave Wüste wie manchmal geschrieben. (die streifen wir höchstens in Arizona)

Hier im Imperial Valley befindet man sich zwar in einem großen flachen, teils unter dem Meeresspiegel liegenden Gebiet mit Wüstenklima, und doch ist die Landwirtschaft prägend. Das wird durch „extensive“ Bewässerung erreicht. So fährt man also beim RAAM bei 40° an riesigen Kohlfeldern vorbei, ein etwas seltsames Gefühl.

Dementsprechend gibt es hier allerdings auch wenig bis nichts. Will heißen, wenn man sich nur auf sich selbst konzentrieren will kein schlechter Ort. Ansonsten ist hier alles auf Arbeit ausgerichtet. Brawley und die anderen Städte sehen teils recht abgerissen aus, was aber auch daran liegt, dass alles auf kargem steinigem oder staubigem Boden gebaut ist.

Die Hitze prägt das Leben, man flüchtet sich in die auf Tiefkühltemperatur herunterklimatisierten Geschäfte. Man wird wenig Fußgänger sehen und nur sehr wenige Radfahrer. Die Straßen sind fast alle gerade und kreuzen rechtwinklig, dabei recht grob asphaltiert, nicht gerade rennradoptimiert. Die Auto- und Truckfahrer gehen aber recht rücksichtsvoll mit mir um bis jetzt.

Insgesamt ein eher langweiliger Ort, hier zu leben kann ich mir nur schwer vorstellen und beim RAAM möchte man sowieso nur möglichst schnell hier durchkommen. Zur Vorbereitung aber sehr gut geeignet. Wenn nur diese Killer Stechfliegen nicht wären…

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Thema von Anders Norén